Die UBS sieht keine Zukunft mehr mit ihrem CEO Sergio Ermotti. Er wird abgelöst durch den Holländer Ralph Hamers, derzeit Chef der ING-Gruppe. Der neue Mann stösst im September zur grössten Schweizer Bank und übernimmt das Zepter Anfang November 2020.

Die Überrraschung ist perfekt: Der 53-jährige Ralph Hamers wird am 1. September 2020 als Mitglied der Konzernleitung zur UBS stossen, um einen reibungslosen Übergang in der Führung sicherzustellen, wie einem Communiqué vom späten Mittwochabend zu entnehmen ist.

Er löst den amtierenden CEO Sergio Ermotti ab, der vor neun Jahren zur grössten Schweizer Bank stiess. Der Tessiner baute den Konzern um und setzte radikal auf die Sparte Vermögensverwaltung, während das Investmentbanking bloss noch eine Zulieferfunktion erhielt. Rein betriebswirtschaftlich gesehen war der Plan interessant, doch die Aktionäre schenkten der Strategie in all den Jahren kein Vertrauen. Die UBS-Aktie entwickelte sich schwach. 

Fundamentaler Wandel

Hamers stiess 1991 zur holländischen ING Group. Während seiner Karriere hatte er diverse Positionen in verschiedenen Geschäftsbereichen und Märkten inne, bevor er 2013 zum CEO ernannt wurde.

Unter seiner Führung hat sich ING Group einem fundamentalen Wandel ihres Betriebsmodells unterzogen und gilt heute als eines der besten Beispiele für digitale Innovation im Bankensektor. Hamers verfügt über einen Master in Betriebsökonometrie und Operations Research der Tilburg Universität in den Niederlanden und ist Vorstand der Europäischen Bankengruppe, einer führenden europäischen Bankenvereinigung.

Keine internen Nachfolger?

Die Wahl Hamers mag eine kühne und mutige Wahl sein, sie unterstrich allerdings auch, dass es der UBS nicht gelungen ist, einen Nachfolger aus den eigenen Reihen zu küren. Verschiedene valable Kandidaten wie Jürg Zeltner oder Andrea Orcel verliessen das Unternehmen in den vergangenen Jahren.

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Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.8%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.86%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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