Die UBS hat sich mit Apple geeinigt und Kunden der Bank können das mobile Bezahlangebot des Tech-Konzerns bald nutzen. Der Weg zur Einigung war steinig. 

Nach offenem Streit, welcher in lange, zähe Verhandlungen mündete, haben sich die Parteien nun geeinigt: Alle Kreditkarten der Schweizer Grossbank UBS sollen künftig mit Apple Pay kompatibel sein, wie die UBS am Freitag auf ihrem Twitter-Kanal verkündete.  

Damit hat sich die grösste Schweizer Bank über ein Jahr nach ihrer Erzrivalin Credit Suisse auch mit dem US-Konzern geeinigt. Das deutet darauf hin, dass Apple zumindest teilweise von den hohen Forderungen abgewichen ist, die einen Deal noch im Herbst 2018 unmöglich machten. 

Zankapfel Twint

Statt auf Apple Pay setzten die Banken auf ihre eigenen Lösungen. Dazu gehören eigene Apps, über welche man namentlich bei der UBS mit Telefonen, die das Betriebssystem Android haben, ebenfalls kontaktlos bezahlen kann. 

In der Schweiz machen die Finanzinstitute den Tech-Riesen zudem mit Twint Konkurrenz. Die Kooperation der Banken über diese mobile Bezahllösung, die sich direkt mit dem Konto verknüpfen lässt, befeuerte auch den Verdacht illegaler Absprachen gegen Apple Pay und Samsung Pay. Bei der UBS hiess es allerdings, es gebe keine Zusammenhang zwischen der Ankündigung vom Freitag und einer entsprechenden Untersuchung der Wettbewerbskommission. 

Konkurrenz Bargeld

Während die UBS mit Apple verhandelt hat, konnte Twint immer wieder Wachstum vermelden und ist inzwischen selbst über die Startup-Phase hinausgewachsen: Letzten Monat kam es zum Bruch mit Online-Händler Galaxus, angeblich weil Twint nun ebenfalls auf höhere Preise pocht. 

Abgesehen vom Online-Shopping ist allerdings die grösste Konkurrenz – für Apple Pay ebenso wie für Twint – das Bargeld. Ausgerechnet die Coronavirus-Pandemie könnte hier für ein Umdenken sorgen, indem die Leute künftig kontaktlose Bezahlmethoden bevorzugen. 

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