Die Zürcher Ihag Privatbank hat einen in der Schweizer Finanzbranche weitum bekannten Manager zum CEO ernannt. Ausserdem erweitert das zuletzt rote Zahlen schreibende Institut seinen Verwaltungsrat.

Der Verwaltungsrat der Ihag Privatbank hat den 53-jährigen Martin Keller, zuletzt Chef der untergegangenen Falcon Private Bank, zum neuen CEO ernannt, wie das Finanzinstitut am Freitag mitteilte. Er tritt die Nachfolge von Daniel Lipp an, der die Bank verlassen hat. Die 1949 gegründete Ihag Privatbank befindet sich im Besitz von Gratian Anda, einem Nachfahren des 1956 verstorbenen Industriellen und Waffenherstellers Emil Georg Bührle.

Anda hält gemäss letzten Angaben rund 80 Prozent der Aktien, während seine Cousine, Carol Franz-Bührle, ungefähr 20 Prozent besitzt. Die Bank ist Teil der entsprechenden IHFS Holding und beschäftigt rund 90 Mitarbeitende.

Parallel zum CEO-Wechsel hat der Verwaltungsrat mit Marianne Müller, Mitglied der Geschäftsleitung der SWA Swiss Auditors, und Christoph Mauchle, zuletzt Mitglied der Konzernleitung der VP Bank, das Aufsichtsgremium erweitert. Damit stärke die Bank die strategischen und fachlichen Kompetenzen in wesentlichen Bereichen und schaffe die Voraussetzungen für künftiges Wachstum, heisst es in dem Schreiben vom Freitag weiter.

Langjährige internationale Erfahrung

Der Verwaltungsrat setzt sich neu wie folgt zusammen: Heinrich Rotach (Präsident), Christoph Mauchle (Vizepräsident), Urs Baumann, Marianne Müller, Susanne Riess und Martin Taufer.

Der neue CEO Keller verfügt über langjährige internationale Erfahrung auf Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratsebene im Wealth und Asset Management. Vor seiner Tätigkeit bei Falcon zeichnete er von 2011 bis 2016 als CEO für das Asset Management der Credit Suisse in der Region EMEA verantwortlich. Davor war er in verschiedenen Führungsfunktionen bei Man Investments, Deutsche Bank, UBS und weiteren internationalen Finanzinstituten tätig.

Daniel Lipp verlässt die Bank nach dreieinhalb Jahren in «gegenseitigem Einvernehmen». Ihag schrieb im Geschäftsjahr 2019 einen Verlust und musste nach einem deutlichen Abfluss von Kundengeldern knapp 20 Prozent der Belegschaft abbauen. Erst 2019 konnte sich die Führung der Bank durchringen, ihr Kundenbuch zu bereinigen und sich im Zuge des Ausstiegs aus Offshore-Märkten auf den Heimmarkt zu konzentrieren. 

 

 

 

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