Das Asset Management der Credit Suisse ist nicht nur mit der Abwicklung der Greensill-Fonds beschäftigt. Im April startet der Abverkauf eines Immobilien-Vehikels.

Die Credit Suisse (CS) beginnt Mitte April mit dem Abverkauf der Liegenschaften im Immobilienfonds Real Estate Global Fund, wie einer Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen war. Bereits vergangenen November hatte die Fondssparte der Grossbank (CS Asset Management) entschieden, den international investierenden Fonds aufzulösen.

Dies, nachdem sich an der Börse wegen der Corona-Crashs ein Preisabschlag von zuletzt über 23 Prozent zum Inventarwert gebildet hatte, der offensichtlich nicht mehr aufzuholen war. Für die Investoren bedeutet dieses «Disagio», dass sie ihre Anteile zu einem um fast einen Viertel tieferen Wert verkaufen müssen, als ihn die Liegenschaften im Vehikel eigentlich bieten würden.

Verkehrswerte tiefer als 2019

Auf der Performance-Seite hatten die Anleger letztes Jahr ein Minus von knapp 13 Prozent zu gewärtigen; die Anlagerendite bildete sich zum Vorjahr von 4,4 auf 1,1 Prozent zurück. Immerhin konnte die Dividende von 3.40 Franken pro Anteil gehalten werden.

Die Verkehrswerte der zwölf Liegenschaften im Fonds-Portefeuille wurden nun durch einen unabhängigen Schätzungs-Experten geprüft, wie die CS weiter mitteilte. Der so verifizierte Verkehrswert des Portefeuilles bildete sich von 381,4 Millionen im Jahr 2019 auf 377,8 Millionen Franken zurück, was insbesondere Liegenschaften in Houston, Texas, sowie im britischen Leeds geschuldet war. Deren Marktwert ging letztes Jahr deutlich zurück.

Seit dem 1. Januar befindet sich der Fonds in Liqudation. Über den Fortgang und die Ausrichtung der Liquidations-Dividende, die in mehreren Schritten vorgesehen ist, will die Bank die Anleger «zu gegebener Zeit» informieren.

Rücksetzer im Alternativen-Segment

Der Immobilien-Abverkauf dürfte sich dabei einfacher gestalten als die Abwicklung der vier Greensill-Fonds mit ursprünglich 10 Milliarden Dollar an Vermögen, welche die CS derzeit schwer beansprucht. Die Bank hat dort nach eigenen Angaben über 3 Milliarden Dollar an die Anleger zurückgeführt, hat aber ebenso vor Verlusten auf dem Fonds-Portfolio gewarnt.

In Zusammenhang mit den Greensill-Fonds musste das Institut zudem weitere Investmentprodukte aus dem Handel nehmen.

Die Greensill-Vehikel wie auch die der Real Estate Global Fund gehören zum Segment der Alternativen Investments, das vom Vertrieb des CS Asset Management in der Vergangenheit forciert wurde. Mit Aufkommen der Coronakrise erlitt die CS aber mit diesem Angebot diverse Rücksetzer, wobei das Greensill-Debakel in seinen Auswirkungen auf die Bank noch gar nicht absehbar ist.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.51%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.54%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.12%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.56%
pixel