Vor Jahresfrist hatte die Finma die Zürcher Bank Julius Bär wegen Mängeln in der Geldwäschereibekämpfung zurückgepiffen. Fortan durfte sie keine bedeutenden Akquisitionen mehr tätigen. Nun hat das Institut wieder freie Hand, aber unter strenger Aufsicht.

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) hat das im Februar 2020 verhängte Verbot, wonach Julius Bär vorübergehend keine anderen Firmen übernehmen darf, formell wieder aufgehoben, wie einer Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist. Die Finma hatte die Sanktion erlassen, weil sie schwere Mängel in der Geldwäschereibekämpfung der Bank festgestellt hatte, insbesondere im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal rund um den venezolanischen Ölkonzern PDVSA.

Die Finma wird Julius Bär bis zum Abschluss der vollständigen Umsetzung dieser Massnahmen weiterhin eng durch die eingesetzte unabhängige Prüfbeauftragte sowie durch zusätzliche Aufsichtsmassnahmen begleiten, wie weiter zu erfahren war.

Komplexe Akquisitionen

Die Zürcher Traditionsbank begrüsst die Aufhebung des Verbots von komplexen Firmenakquisitionen angesichts des massgeblichen Fortschritts der Bank in der Stärkung ihres unternehmensweiten Risikomanagements.

Ex-CEO Boris Collardi, jetzt Partner bei Pictet in Genf, entging einer weiteren Überprüfung. Unter Collardi vollzog Julius Bär seinen bis dato grössten Deal: das internatinoale Wealth-Management-Geschäft von Merrill Lynch im Jahr 2012.

Interesse an einer Boutique

Der jetzige CEO Philipp Rickenbacher setzt auf organisches Wachstum, indem er Teams zukauft, wie er unlängst erklärte. Die Bank hatte allerdings bereits Anfang Jahr Interesse an einer Finanz-Boutique signalisiert, wie finews.ch exklusiv berichtete.

 

 

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