Die Credit Suisse trennt sich von einem vielversprechenden Hedgefonds-Projekt eines Startraders, wie finews.ch erfahren hat. In der Post-Greensill-Ära gelten im Fondsgeschäft der Grossbank neue Massstäbe fürs Risiko.

«Mit Blick aufs Timing sind wir der Meinung, dass es im besten Interesse des Arini-Teams ist, sein Projekt ausserhalb der Credit Suisse fortzusetzen.»

So heisst es in einem internen Schreiben an die Angestellten im Asset Management der Credit Suisse (CS). Unterzeichnet ist es vom Americas-Chef Michael Levin und vom wegen des Greensill-Fonds-Debakels zur Seite beorderten einstigen Spartenchef Eric Varvel. Die Agentur «Bloomberg» berichtete zuerst über das Memo.

Es ist eine denkwürdige Nachricht, die ganz im Zeichen der Post-Greensill-Ära zu stehen scheint. Die Arini-Fonds, die mit Wetten im Anleihen- und Kreditbereich in Europa Geld verdienen wollen, sollten 2021 im CS Asset Management loslegen.

Extra Starhändler geholt

Erst letztes Jahr hatte die CS dazu den Starhändler Hamza Lemssouguer von der amerikanischen Finanzinvestorin Citadel zurückgeholt. Lemssouguer und sein Team hofften, bis zu einer halben Milliarden Dollar Vermögen bei CS-Kunden und anderen Investoren einzusammeln.

Dieser Plan zerschlägt sich nun – Arini wird aus der Bank herausgenommen. Dies, nachdem sich die geplante Lancierung der Fonds bereits verzögert hat.

Risikoappetit gezügelt

Der Grund fürs Spin-off ist laut dem internen Schreiben «die laufende Überprüfung des Risikoappetits bezüglich Anschubfinanzierungen neuer Fonds mit Kapital der Credit Suisse.» Wie auch finews.ch berichtete, sind der CS beim Einsatz ihrer Bilanz nach dem Doppel-Debakel um die Greensill-Fonds und die New Yorker Finanzfirma Archegos von der Aufsicht engere Grenzen gesetzt worden.

Dem Memo zufolge wollten aber Lemssouguer und interessierte Kunden nicht länger mit dem Start von Arini zuwarten, um noch von den gegenwärtigen Marktverwerfungen in Europa profitieren zu können. Varvel und Levin blieb nichts anderes übrig, als ihnen viel Erfolg damit zu wünschen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.64%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.54%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.2%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.52%
pixel