Die Credit Suisse zieht nach dem Greensill-Debakel weitere Konsequenzen im Asset Management. Sie spaltet die Division ab und macht Ulrich Körner zu ihrem CEO.

Die Credit Suisse (CS) zeigt eine weitere deutliche Reaktion auf das Debakel mit ihren Greensill-Fonds: Sie trennt die Einheit vom International Wealth Management ab und entmachtet den bisherigen Chef Eric Varvel, wie aus einer Mitteilung der CS am Donnerstag zu entnehmen ist. An seiner statt kommt Ulrich Körner zu einem Comeback. Er wird CEO im Asset Management. Er tritt zudem in die Geschäftsleitung der CS ein und rapportiert an CEO Thomas Gottstein.

Philipp Wehle wird weiterhin die Division IWM führen. Varvel werde in den kommenden Monaten Körner einarbeiten und sich anschliessend auf seine Aufgaben als CEO der CS in den USA und Chairman der Investment Bank konzentrieren.

Aufräumen hat begonnen

Die Umwälzungen bei der CS hatten sich in den letzten Tagen abgezeichnet. Die Grossbank hat durch ihre Zusammenarbeit mit dem britisch-australischen Finanzinstitut Greensill Capital mit ihren Supply Chain Finance Funds Schiffbruch erlitten. Greensill Capital ist zusammengebrochen und die Werthaltigkeit der Anlagegelder in den Fonds im Volumen von 10 Milliarden Dollar ist in Frage gestellt.

Bereits suspendiert hat die CS vergangene Woche Michel Degen, den Chef Asset Management Schweiz und Europa.

Unerwartetes Comeback

Körner feiert somit ein unerwartetes Comeback im Asset Management. Er war bei der UBS im vergangenen Jahr verlassen, nachdem er dort das Asset Management während sechs Jahren geleitet hatte. Körner hatte von 1998 bis 2009 bei der CS gearbeitet. Er war Schweiz-Chef sowie CFO und COO gewesen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.53%
pixel