Nachdem das Ansehen der Credit Suisse durch die Archegos- und Greensill-Debakel gelitten hat, berichtet die "Financial Times" nun, dass ihr ein Prozess wegen ihrer Rolle in dem Zwei-Milliarden-Dollar-Anleihenskandal in Mosambik bevorsteht.

Die Credit Suisse (CS) wird sich im September 2023 einem 13-wöchigen Prozess wegen ihrer Rolle im sogenannten «Tuna Bonds»-Skandal stellen müssen, berichtete die «Financial Times» (FT, Artikel bezahlpflichtig) am Dienstag unter Berufung auf Kreise. Die Credit Suisse lehnte der Zeitung gegenüber eine Stellungnahme ab.

In dem Fall wurden Kredite, die zum Beispiel für den Bau einer Flotte von Thunfischfangschiffen, von Patrouillenbooten und einer Hafenanlage gedacht waren, stattdessen für den Kauf von Militärausrüstung abgezweigt.

Drei ehemalige CS-Banker involviert

Der Skandal hat das Land in eine schwere Krise gestürzt, da die Kredite gegenüber anderen Gläubigern sowie dem Internationalen Währungsfonds nicht offengelegt wurden.

Im Jahr 2019 hatten sich in einem Verfahren in den USA drei ehemalige CS-Mitarbeitende für schuldig bekannt. Das waren Andrew Pearse, der in London ansässige ehemalige Leiter der globalen Finanzabteilung der Schweizer Bank, sowie die ehemaligen CS-Banker Detelina Subeva und Surjan Singh. In den USA waren diese drei wegen der Annahme von Bestechungsgeldern im Zusammenhang mit den Anleihen angeklagt worden.

Bedauern der Credit Suisse

Die Credit Suisse hat stets beteuert, die drei hätten ihre Geschäfte vor der Geschäftsleitung der Bank verheimlicht.

Der FT zufolge wurde die Klage gegen die CS, den Staat Mosambik sowie gegen ein staatliches Unternehmen eingereicht, das die Mittel erhalten hat. Der Fall wird vor dem High Court in London verhandelt.

Kläger sind demnach Investoren, auf die 622 Millionen Dollar der insgesamt zwei Milliarden Dollar an Krediten entfallen. Dazu zählen etwa die «Banco Comercial Portugues» oder die «United Bank for Africa», so der Bericht weiter.

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