Peter Sanderson, der Chef des Schweizer Vermögensverwalters GAM, will mit neuen Anlageprodukten das Unternehmen aus dem Wellental holen. Dabei geht es auch um Themen wie Dekarbonisierung und sozialen Wohnungsbau. 

 «Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, wieder nachhaltiges Wachstum zu erreichen. Dazu investieren wir in Mitarbeitende und Technologie», sagte GAM-Chef Peter Sanderson an einer Web-Konferenz am Mittwoch anlässlich der Präsentation des Halbjahesberichts 2021.

GAM fokussiere sich bei seiner Strategie auf drei Bereiche. Als Themen nannte der GAM-Chef dabei nachhaltiges Investieren, Anlagen, die sich an bestimmten Themengebieten ausrichten, sowie alternative Investments. «Wir wollen unser bestehendes Produktangebot vertiefen und ausweiten», betonte Sanderson. Dabei könne man auf den bestehenden Fähigkeiten aufbauen.

Investments in sozialen Wohnungsbau

So ist etwa eine Reihe neuer Produkte im Bereich Nachhaltigkeit geplant und das bestehende Portfolio werde entlang neuer Regulierungen umgebaut. Bei den thematischen Produkten nennt Sanderson Bereiche wie Konsum, Luxus, oder Technologie – aber auch Nachhaltigkeit, Dekarbonisierung oder sozialen Wohnungsbau.

Sanderson geht davon aus, dass die Kapitalallokation der Investoren in der Zukunft im Bereich Alternative Anlagen steigen wird.

Neuer Standort in Singapur

Er ist überzeugt, dass es möglich ist, mit einer guten Performance auch den Mittelzufluss wieder zu steigern. Hier habe man mit den guten Werten in den vergangenen Monaten eine solide Ausgangsbasis geschaffen.

Wachstum soll auch das Wealth Management bringen. Hier sieht GAM vor allem Asien als Region im Fokus. Durch die Eröffnung eines neuen Standorts in Singapur sei dort die Präsenz verstärkt worden. Aber auch das Geschäft mit den bestehenden Kunden soll ausgeweitet werden. Dabei sollen etwa die auf Family Offices zugeschnittenen Lösungen helfen oder auch die personellen Anpassungen im Vertrieb.

Bis Ende 2021 alle Portfolios auf SimCorp

Um GAM für die Zukunft fit zu machen, arbeitet das Top-Management weiter an den Kosten. «Wir haben im ersten Halbjahr 2021 die Kosten beim Personal und den Sachaufwendungen um 8,8 Millionen gesenkt und sind damit auf Kurs, das Jahresziel von 15 Millionen zu erreichen», so der Unternehmenschef weiter.

Auch das Upgrade der Technologie-Plattform komme gut voran, sagte Sanderson weiter. Die neue, cloudbasierte SimCorp-Plattform sei hier das Herzstück des Effizienzplans, und die Ausserdienststellung der alten Systeme habe begonnen. Bis Ende 2021 sollen alle Anlageportfolios auf SimCorp übertragen sein.

Bis 2024 rund 100 Millionen Franken im Visier

Mit Blick nach vorn rechnet Sanderson im Jahresverlauf mit einem weiter herausforderndem Marktumfeld. Die finanziellen Ziele würden aber nicht geändert. GAM peilt bis 2024 einen Vorsteuergewinn von 100 Millionen Franken an sowie eine operative Marge von 30 Prozent.

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