Der abrupte Abgang eines Geschäftsleitungsmitglieds bei Raiffeisen Schweiz reiht ein weiteres, kurioses Kapitel an die turbulente Geschichte der Genossenschaftsbank an.

Rolf Olmesdahl, seit Mitte 2015 Departementsleiter für IT & Services (sowie Chief Operating Officer, COO) und Mitglied der Geschäftsleitung von Raiffeisen Schweiz, verlässt die Genossenschaftsbank überraschend, wie einer Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist. Offenbar ist es zwischen den beiden Parteien zu einem Zerwürfnis gekommen. Ein Sprecher des Unternehmens wollte dies auf Anfrage von finews.ch allerdings nicht kommentieren.

Olmesdahl wird dem weiteren Vernehmen nach seine Funktion in den nächsten Wochen an Robert Schleich übergeben, der diese Funktion interimistisch übernimmt. Darüber hinaus steht Olmesdahl Raiffeisen Schweiz bis Ende Januar 2022 zur Verfügung, um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen, wie es am Mittwochabend weiter hiess. Die Suche nach einer Nachfolge sei umgehend an die Hand genommen worden.

Ein Paar geworden

Diesen Sommer war bekannt geworden, dass Olmesdahl und Kathrin Wehrli, eine Ex-CS-Spitzenfrau, die vor zwei Jahren zur Raiffeisen gewechselt hatte, ein Paar geworden waren, wie der Zürcher Finanzblog «Inside Paradeplatz» zunächst berichtet hatte. Wehrli verliess in der Folge die Geschäftsleitung von Raiffeisen «aus persönlichen Gründen», während Olmesdahl vorerst blieb.

Daraufhin ging die Raiffeisen-Führung Vorwürfen rund um Geldflüsse und einer Hypothek nach, welche Olmesdahl bei seiner Arbeitgeberin offen hatte. So kam es vermutlich zum Eklat; Olmesdahl erwies sich offenbar als Reputationsrisiko für die Bank.

Digitalen Workplace eingeführt

Gemäss offizieller Sprachregelung hat Olmesdahl die Einführung des neuen Kernbankensystems verantwortet und damit den Grundstein für weitere digitale Vorhaben gelegt. Ausserdem hat er mit der Einführung des digitalen Workplace ein ortsunabhängiges Arbeiten für die ganze Raiffeisen Gruppe ermöglicht, wie die Bank am Mittwochabend weiter mitteilte.

 

 

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