Credit-Suisse-Chef Axel Lehmann glaubt, dass die Bank trotz der immer wieder auftauchenden Übernahmegerüchten unabhängig bleiben wird. Dafür müsse man aber beweisen, dass man Fortschritte macht.

Die «Financial Times» hat auf ihrer Website eine ausführliches Video veröffentlicht, das die Schwierigkeiten der Credit Suisse in den vergangenen beiden Jahren beleuchtet. Gleichzeitig wird in der Dokumentation die Fähigkeit der Bank untersucht, auch in Zukunft eine überlebensfähige, unabhängige Bank zu bleiben.

Auch der Verwaltungsratspräsident der Bank, Axel Lehmann, kommt in dem Beitrag zu Wort: «Wir haben eine 166-jährige Geschichte, und ich bin fest davon überzeugt, dass die Bank als unabhängiges Unternehmen neben anderen Grossbanken in Europa und in der Schweiz eine Zukunft hat», sagte er in einem Interview.

Neben den beiden Skandalen um Greensill und Archegos im Jahr 2021 und der relativ kurzen Amtszeit ihres unglücklichen ehemaligen Präsidenten, der an der Schwelle zum Jahr 2022 zurücktrat, gab es in letzter Zeit Spekulationen darüber, ob die Credit Suisse ein potenzielles Übernahmeziel für einen Wettbewerber sein könnte. Zeitweise wurde etwa die US-Bank State Street als Interessentin gehandelt, was diese jedoch bestritt.

Es beginnt an der Spitze

Laut Lehmann hat die Bank «sehr entscheidende Schritte» unternommen, um sich zu erneuern, angefangen mit zahlreichen Neubesetzungen im Führungsteam.

«Es beginnt an der Spitze mit dem Verwaltungsrat. 50 Prozent unserer Mitglieder sind neu oder kürzer als ein Jahr im Amt. Wir haben überall neue Ausschussvorsitzende, darunter mich als neuen Vorsitzenden. Wir haben einen brandneuen Vorstand mit 11 von 13 Mitgliedern, die neu sind», erklärte er.

«Die Aktionäre geben uns Vertrauensvorschuss. Sie glauben an die Credit Suisse, aber wir müssen zeigen, dass wir Fortschritte machen.»

 

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