Der Greensill-Skandal ist noch lange nicht ausgestanden. Nun wird die Credit Suisse in Japan verklagt.

Die Altlasten der Credit Suisse (CS) werden die UBS noch lange beschäftigen. Einmal mehr zeigt sich am Freitag, welche juristischen Herausforderungen unter anderen noch weiter bestehen. So wird die CS in Japan wegen Anleihen im Zusammenhang mit einem Fonds verklagt, den die Bank zusammen mit der inzwischen in Konkurs gegangenen Greensill Capital betrieben hat.

Die Anwaltskanzlei Yamazaki Marunouchi hat vor dem Wochenende beim Bezirksgericht Tokio im Namen einer japanischen Firma und ihres Gründers eine Klage gegen die Credit Suisse Securities (Japan) eingereicht, wie «Bloomberg» berichtet (kostenpflichtiger Artikel). Gefordert wird eine Entschädigung von rund 7 Milliarden Yen (49 Millionen Dollar).

Rendite gekoppelt

Die Kläger behaupten, die Bank habe beim Verkauf der Wertpapiere, deren Rendite an einen später zusammengebrochenen Lieferketten-Fonds gekoppelt war, unzulässige Produktaussagen gemacht. Eine Sprecherin der CS lehnte eine Stellungnahme ab.

Nach dem Zusammenbruch des Finanzimperiums von Lex Greensill im März 2021 fror die CS eine Gruppe von vier Fonds im Wert von 10 Milliarden Dollar ein. Die jüngste Klage unterstreiche, dass die Auswirkungen des Greensill-Skandals nicht nur diejenigen beträfen, die direkt in diese Fonds investiert hätten, heisst es.

Rückflüsse werden schwieriger

Die Kläger kauften vier Arten von Anleihen, deren Rendite an die Performance des Credit Suisse Nova (Lux) Supply Chain Finance High Income Fund gekoppelt war. Die Papiere verfügten über eine Hebelwirkung, die in guten Zeiten die Rendite erhöht, in schlechten Zeiten aber zu hohen Verlusten führen kann.

Laut dem Bericht hat die CS seit der Schliessung der Fonds bis zum 7. Juni 7 Milliarden Dollar an die Anleger zurückgezahlt. Die Auszahlungen an die Investoren hätten sich in den letzten Monaten verlangsamt. Die Rückflüsse seien zunehmend von schwierigen Schuldnern abhängig und in Rechtsstreitigkeiten verwickelt.

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