Eine Immoblienfirma und eine US-Investmentgruppe drängen darauf, die Rohstoffhandelsfirma Liberty Commodities aufzulösen. Sie ist ein Teil der GFG Alliance, die sich bei der Finanzierung ihrer globalen Expansion weitgehend auf Greensill stützte.

Schlechte Nachrichten für den britisch-indischen Stahlbaron Sanjeev Gupta. Eine Immobilienfirma und eine US-Investmentgruppe drängen auf die Zerschlagung seiner Rohstoffhandelsfirma Liberty Commodities. Damit steht dem Metallmagnaten, der sich seit zwei Jahren mit Gläubigern herumschlägt, ein neuer Rechtsstreit ins Haus.

Gupta ist mit einer Reihe von Rechtsstreitigkeiten wegen Schulden im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch von Greensill im Jahr 2021 konfrontiert. Liberty Commodities ist Teil der GFG Alliance, die sich bei der Finanzierung ihrer globalen Expansion weitgehend auf Greensill stützte.

«Keinen Penny gezahlt»

Eine Tochtergesellschaft des deutschen Immobilienkonzerns Patrizia verklagt Liberty Commodities nun vor dem Londoner High Court auf 8,9 Millionen Pfund, wie die «Financial Times» berichtet (kostenpflichtiger Artikel). Sie behauptet, das Unternehmen habe «nie einen Penny» für einen Mietvertrag gezahlt, den es im Oktober 2019 für ein Büro im Nobelviertel Belgravia der britischen Hauptstadt abgeschlossen hatte.

White Oak, ein Unternehmen mit Sitz in San Francisco, behauptet unterdessen, kein Geld im Rahmen einer Forderungsfinanzierungsfazilität von Liberty Commodities erhalten zu haben. Es behauptet nun, dass unter Berücksichtigung von Zinsen und anderen Kosten nun Schulden von mehr als 190 Millionen Dollar aufgelaufen seien.

Citigroup abgelöst

Die Klage folgt auf eine aussergerichtliche Einigung zwischen Gupta und der Credit Suisse. Vermögende Kunden der CS hatten zum Teil über eine Reihe von Fonds, die die Bank zusammen mit der gescheiterten Supply-Chain-Finanzgruppe Greensill Capital betrieb, in die Unternehmen des Tycoons investiert.

Die Citigroup hatte ursprünglich im März 2021 bei Gericht beantragt, drei von Guptas britischen Unternehmen aufzulösen, um einen Teil des Geldes zurückzuerhalten. Die Patrizia-Tochter hat die Rolle der Citigroup als «antragstellende Gläubigerin» übernommen und White Oak ist nun «unterstützende Gläubigerin» bei dem Versuch, Liberty Commodities zu liquidieren, heisst es.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.57%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.97%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.04%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel