Bei der britischen Botschaft in der Schweiz sind grosse Bewegungen in Gange, wie Recherchen von finews.ch ergeben haben. Dies schafft auch die Grundlage für eine engere Zusammenarbeit der rivalisierenden Finanzzentren nach dem Brexit.

Im vergangenen Jahr haben die Briten ihr diplomatisches Personal in der Schweiz verdoppelt. Wie finews.ch erfahren hat, sind neben der Botschafterin Jane Owen nun sechs Diplomaten für die Pflege der Beziehungen zwischen der Eidgenossenschaft und dem Königreich zuständig. Dies, nachdem die britische Botschaft hierzulande nach der Finanzkrise Stellen gestrichen hatte.

Der deutliche Ausbau ist mit Blick auf den Brexit zu betrachten, auf den Austritt Grossbritanniens aus der EU. Am 29. März droht schlimmstenfalls ein «ungeregelter» Abschied der Briten von der Union. Dies hat deren Interesse am Weg der Schweiz verstärkt. Letztere ist der Staatengemeinschaft nie beigetreten und regelt die Beziehung zum europäischen Binnenmarkt über bilaterale Abkommen.

Beste Feinde

Unter dem Titel «mind the gap» sind diverse Abkommen zwischen der Schweiz und Grossbritannien in Vorbereitung, die nach dem Brexit wirksam werden sollen. Zumindest angedacht ist auch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Finanzzentren: Unter dem Etikett «F4» wollen die vier Standorte Schweiz, Grossbritannien, Singapur und Hongkong dereinst der globalen Konkurrenz die Stirn bieten.

Kommt es dazu, käme das einer Zeitenwende gleich. London als grösster Finanzplatz Europas konkurriert Zürich und Genf knallhart. Dies geschieht sogar im aufstrebenden Fintech-Sektor, wo britische Standortsförderer hiesigen Startups den Zügel an die Themse schmackhaft zu machen suchten.

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