Neben Lend tummelt sich rund ein Dutzend weiterer Crowdlending-Plattformen im Schweizer Markt. Doch diese Zahl werde kleiner, sagte Lend-Gründer und -CEO Florian Kübler im Interview mit finews.tv. Grösse werde sich durchsetzen.

Lend gehört zu den Schweizer Crowdlending-Pionieren und das Geschäft skaliert, wie es im Startup-Jargon so schön heisst. «Wir wachsen jährlich mit 80 Prozent beim Kreditvolumen und auch beim Umsatz», sagt Florian Kübler, Gründer und CEO von Lend.

Die Plattform sei neu auch verstärkt im Zweithypothekenmarkt tätig, nachdem der eigentliche Startschuss im Jahr 2016 mit Privatkrediten und 2018 die Erweiterung in KMU-Kredite erfolgt sei.

Investoren machen den Reality-Check

Kübler und sein inzwischen 15-köpfiges Team mussten eine Lernkurve erzielen und als direkte Konkurrenz der Banken rasch entsprechendes Know-how aufbauen. Die Zeiten, in denen man ein Pitchdeck und ein paar Unternehmerträume präsentieren konnte, seien vorbei. «Wir sind in einer Phase, in der die Investoren unsere Kennzahlen genau studieren und die Anleger prüfen, wie gut unser Kreditportfolio wirklich ist», so Kübler.

Mit einem ausstehenden Kreditvolumen von 50 Millionen Franken ist Lend im Schweizer Geschäft noch ein kleiner Fisch. Doch Crowdlender wie Lend haben den strukturellen Vorteil gegenüber Banken, dass sie keine Bilanz bewirtschaften müssen und darum viel günstigere Zinskonditionen anbieten.

Negativzinsumfeld lockt Anleger auf die Plattform

«Da können die Banken nicht mithalten», stellt Kübler fest. Das Negativzinsumfeld sei zudem günstig für Anleger, die auf Lend ihr Geld für 2 bis 2,5 Prozent Zins investieren können.

Lend hat im vergangenen Mai den Konkurrenten Lendico übernommen und damit einen Startschuss für die Konsolidierung im Crowdlending-Markt gegeben. «Die Konsolidierung wird sich fortsetzen, da die Akquisitionskosten für Neukunden sehr hoch sein können», sagt Kübler.

Mit Postfinance als Sourcing-Partner hat Lend einen etablierten Zugang zu Neukunden. Ein klarer Vorteil gegenüber Konkurrenten. Kübler ist überzeugt, dass von den derzeit rund zwölf Schweizer Crowdlending-Plattformen nur einige grosse überleben werden.

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