Die SIX Group hat im volatilen Corona-Jahr 2020 die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Finanzplatz erheblich gestärkt – mit Unterstützung aus Spanien und Frankreich.

Die Schweizer Börsenbetreiberin, die SIX Group, hat in einem schwierigen Umfeld operative Stabilität an den Tag gelegt, wie einer Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist. Dabei kam ihr der Beitrag der 2020 akquirierten Bolsas y Mercados Españoles (BME) zugute, wie weiter zu erfahren war.

Der Betriebsertrag der SIX belief sich 2020 auf 1,4 Milliarden Franken, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 21,8 Prozent entspricht. EBIT und Gewinn wurden durch das starke Finanzergebnis zusätzlich positiv beeinflusst. Die erfolgreiche Akquisition von BME werde die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit der SIX weiter steigern, war am Mittwoch zu erfahren.

Zwei wesentliche Treiber

Der substanzielle Anstieg des Betriebsertrags gegenüber dem Vorjahr ist auf zwei wesentliche Treiber zurückzuführen: Zum einen profitierte die SIX nach der erfolgreich abgeschlossenen Akquisition von BME vom zusätzlichen Beitrag der spanischen Finanzmarktinfrastruktur ab Closing der Transaktion im Juni (mit 196,6 Millionen Franken).

Zum anderen steigerte die hohe Handelsaktivität an den Börsen den Beitrag aus der Geschäftseinheit Securities & Exchanges (+11,7 Prozent), wobei sich hier der Umstand auswirkte, dass die SIX aufgrund der weiterhin ausgesetzten EU-Äquivalenz einen Marktanteil von fast 100 Prozent im Handel mit Schweizer Aktien hielt.

Grösste Unternehmensbeteiligung

Neben der starken operativen Leistung lag auch das nicht-operative Finanzergebnis der SIX in der Höhe von 273,8 Millionen Franken deutlich über dem Vorjahr. Zum brachte der Verkauf von 10,1 Millionen Worldline-Aktien (5,5 Prozent des Aktienkapitals des französischen Unternehmens Worldline) realisierte Wert­gewinne mit sich. Zum anderen akquirierte Worldline im Oktober durch die Ausgabe von neuen Aktien den Zahlungsdienstleister Ingenico, was sich durch eine höhere Bewertung der im Besitz der SIX verbleibenden Worldline-Aktien ebenfalls positiv auf das Finanzergebnis der SIX auswirkte.

Worldline ist nach wie vor die grösste Unternehmensbeteiligung von SIX. Der Aktienanteil von SIX an Worldline hat sich jedoch im Vergleich zu 2019 aufgrund der auf beiden Seiten getätigten Transaktionen von 21,8 Prozent auf 10,7 Prozent verkleinert. In der Erfolgsrechnung von SIX macht sich dies in der Position «Anteil am Ereignis von assoziierten Unternehmen und Joint Ventures» bemerkbar (-77,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).

Starkes Finanzergebnis

Die SIX bleibt jedoch mit einem Aktienanteil von rund 10,7 Prozent und Stimmrechtsanteilen von rund 21,1 Prozent weiterhin die grösste Aktionärin von Worldline und partizipiert über diese Beteiligung zusätzlich am Wachstum im digitalen Zahlungsverkehr. Die Worldline-Aktie stieg im Berichtsjahr von 63.15 Euro auf 79.10 Euro zu (+25,3 Prozent).

Unter dem Strich stärkte das hohe Finanzergebnis im Berichtsjahr das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und den Konzerngewinn. Es resultierte eine deutliche Ergebnissteigerung gegenüber dem Vorjahr: Das EBIT belief sich auf 516,6 Millionen Franken (im Vorjahr: 168,0 Millionen Franken), der Konzerngewinn auf 439,6 Millionen Franken (im Vorjahr: 120,5 Millionen Franken).

Weitere Akquisitionen in Prüfung

Um in einem kompetitiven Marktumfeld weiterhin erfolgreich sein zu können, prüfe die SIX in allen Geschäftsbereichen organische Wachstumsopportunitäten sowie Akquisitionsmöglichkeiten und Partnerschaften, war weiter zu erfahren. Parallel zum Fokus auf Wachstum konzentriere sich die SIX auf die Integration der BME und treibe diese in 2021 weiter voran, um möglichst rasch von den erwarteten Skalen- und Synergieeffekten zu profitieren.

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