Der Selfmade-Millionär Carsten Maschmeyer hat den Ruf eines knallharten Finanzmanagers. Nun eröffnet er intime Details über seine Tablettensucht, sein Burnout und den Weg zurück in ein ausgeglichenes Leben.

«Ich möchte helfen, andere vor Überarbeitung, Burnout und Tablettensucht zu bewahren», schreibt der frühere AWD-Chef, Swiss-Life-Aktionär und -Verwaltungsrat Carsten Maschmeyer – öffentlichkeitswirksam in den Social-Media-Kanälen Instagram und Linkedin.

Er habe lange Zeit in einem Teufelskreis aus Überarbeitung, Burnout und einer Abhängigkeit von Schlaftabletten gesteckt. «Der Tiefpunkt meines Lebens war eine Tablettensucht vor über zehn Jahren.»

18-Stunden-Tage und enormer Leistungsdruck hätten zuerst zu einem Burnout mit Schlafstörungen geführt. Dadurch sei er in eine Abhängigkeit von Schlaftabletten geraten. «Ich wurde süchtig und nahm eine immer höhere Dosis. Als Nebenwirkung der Pillen kam eine Depression dazu.» Zu dieser Zeit habe auch sein Privatleben in Trümmern gelegen und sein einziger «Anker und Lichtblick» sei seine Ehefrau, die Schauspielerin Veronika Ferres, gewesen.

Auf Entzug

Seine Sucht habe er durch den Entzug in einer Klinik für Psychiatrie überwunden. Das sei seine «persönliche Hölle» gewesen. Durch eine begleitende Psychotherapie sei er vollends geheilt worden.

Früher habe es für ihn nur höher, schneller, grösser gegeben. «Durch Selbstreflektion hatte ich endlich gemerkt, dass die Elemente eines erfolgreichen Lebens nicht nur Arbeit und Geld sind, sondern auch Familie, Freunde, körperliche und mentale Gesundheit.»

Grösster Privataktionär von Swiss Life

Maschmeyer war über einen Studentenjob während des Medizinstudiums in der Vermögensverwaltung gelandet. 1987 stieg er beim Allgemeinen Wirtschaftsdienst (AWD) ein und übernahm die Mehrheit und die Leitung des Finanzvertriebs. Nach der Auslandsexpansion in Österreich, der Schweiz, Grossbritannien und Osteuropa folgte der Börsengang im Jahr 2000.

Sieben Jahre später unterstützte er die Übernahme von AWD durch Swiss Life und verkaufte seinen 30-Prozent-Anteil an den grössten Schweizer Lebensversicherer. Durch einen weiteren Deal mit dem Verkauf von MLP ebenfalls an Swiss Life wurde er zudem der grösste private Aktionär des Versicherungs-Konzerns. 2009 schied Maschmeyer aus dem AWD-Vorstand aus und sass von Mai 2009 bis Dezember 2011 im Swiss Life-Verwaltungsrat.

In der Höhle der Löwen

Bekannt wurde der Geschäftsmann auch als Coach der Fernsehshow «Die Höhle der Löwen». Seine vielfältigen geschäftlichen Aktivitäten laufen unter dem Dach der Maschmeyer Gruppe und dem Investmentvehikel Alternative Strategic Investments. Das Finanzmagazin Forbes schätzt sein Vermögen auf rund 1,1 Milliarden Dollar. Als Kunde war Maschmeyer in die Affaire um Cum-Ex-Fonds der Bank J. Safra Sarasin involviert. 

Durch seine Sucht und Depression kam Maschmeyer auch zu einem Investment im Medizin-Bereich. Zusammen mit seinem behandelnden Arzt Florian Holsboer von der Max-Planck-Klinik gründete er HMNC Brain Health.

Seine Erfahrungen hat er in einem Buch verarbeitet, das er nun auch mit seinen intimen Bekenntnissen auf Social Media ins Rampenlicht rückt. Dieses trägt den Titel: «Die sechs Elemente des Erfolgs – So verändern Sie Ihr Leben»

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