Wer heute ein bezahlbares Haus sucht, muss sich in die abgelegenen Regionen der Schweiz orientieren. Doch die Hauskäufer sind wenig kompromissbereit, wie eine neue Studie zeigt.

Die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum in der Schweiz eilen von Rekord zu Rekord. Doch laut der jüngsten «Immobilien Schweiz»-Studie von Raiffeisen gibt es sie noch: Einfamilienhäuser für weniger als eine halbe Million Franken seien in peripheren Regionen weiterhin zu bekommen.

Von den Ende September 2021 auf Internetportalen ausgeschriebenen Einfamilienhäusern wurden 30 Prozent für weniger als 750'000 Franken offeriert, 13 Prozent sogar für weniger als 500'000 Franken, wie es weiter heisst.

21'000 Franken pro Minute kürzeren Pendelwegs

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Bezahlbare Einfamilienhäuser gebe es halt nicht an Toplagen. «Häuser in Gemeinden mit unterdurchschnittlicher Standortqualität sind aber kaum gefragt», sagt Raiffeisen Chefökonom Martin Neff. «Der Markt spielt an den guten Lagen.»

Trotz Home-Office und Home-Shopping seien Herr und Frau Schweizer bisher kaum zu Kompromissen bereit. Das Motto «Lage, Lage, Lage» bleibe aktuell, berichten die Studienautoren. Laut der Erhebung steigt der Preis für ein Eigenheim um 21'000 Franken pro Minute kürzeren Pendelwegs.

Sanfte Landung

Doch es gibt noch weitere Trends am Immobilienmarkt. So sei die sanfte Landung des Mietwohnungs-Geschäfts auf Kurs. Die Leerstands-Quote nehme ab, und die Wohnbautätigkeit liege heute deutlich unter ihren Höchstständen. Mittlerweile würden weniger neue Wohnungen gebaut, als neue Haushalte entstünden.

In den Städten hat laut Raiffeisen die rückläufige Zuwanderung die Nachfrage reduziert, da Ausländer sich zunächst meist dort niederlassen. An der vielfach kolportierten These der grossen Corona-Stadtflucht sei jedoch nach wie vor wenig dran, finden die Experten. Die Leerstände in den Zentren seien weiterhin sehr tief. «Die Stadt bleibt ein äusserst attraktives Wohnpflaster. Aber das hat wortwörtlich seinen Preis», so Neff weiter.

Kapper Boden treibt Verdichtung

Beim Bauen zwingt das knappe Gut Boden die Planer und Bauherren zu immer mehr Verdichtung. Effektivere Nutzung der Fläche sei entscheidend. Dass lasse sich auch anhand der Daten ablesen. So sei der Anteil der Einfamilienhäuser der gebauten Wohneiheiten von 43 Prozent im Jahr 2000 auf noch knapp 11 Prozent 2020 gefallen.

Ein durchschnittliches Mehrfamilienhaus hatte 2005 nur 5,7 Wohnungen, 2019 bereits 7,5 Wohnungen. Auch der Anteil der Ersatz-Neubauten steige klar an, wie es heisst.

Starker Preisanstieg

Der Transaktions-Index von Raiffeisen weist im dritten Quartal bei Stockwerk-Eigentum 2,0 Prozent höhere Preise aus als im Vorjahr. Die Preise für Einfamilienhäuser stiegen mit 4,4 Prozent, der höchste Wert seit Lancierung der Erhebung.

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