Nach dem langen Warten auf die Lizenz hat die Schweizer Digitalbörse SDX nun ihren Betrieb aufgenommen. Für den Stapellauf sprang das Mutterhaus SIX gleich selber ein.

Die Digitalbörse SIX Digital Exchange (SDX) hat am Freitag eine erste digitale Anleihe lanciert, wie aus einer Mitteilung hervorging. Dabei hat die Börsenbetreiberin auf sich selbst zurückgegriffen: Emittentin ist die SIX Gruppe, die mit der Digitalanleihe insgesamt 150 Millionen Franken aufnimmt und die Summe bis spätestens 2026 zurückzahlen will. Der Kupon beträgt 0,125 Prozent pro Jahr.

Das Unternehmen will den Nettoerlös der platzierten Anleihe für «allgemeine Finanzierungszwecke» der Gruppe verwenden.

Interessierte Institutionelle

Im Detail besteht die Anleihe aus zwei austauschbaren Teilen, wie es weiter hiess. Der digitale Teil (Teil A) der Anleihe wird an der SDX kotiert, gehandelt und zentral verwahrt. Der traditionelle Teil (Teil B) der Anleihe wird an SIX Swiss Exchange kotiert und gehandelt werden, wobei die Sparte SIX SIS als Verwahrungsstellen fungiert. 100 Millionen Franken der gesamten Emissionen entfallen dabei auf den digitalen Teil A.

Das Angebot sei mehrfach überzeichnet gewesen und bei einer breit gestreuten institutionellen Anlegerbasis in der Schweiz auf reges Interesse gestossen, so die SIX. Die Credit Suisse, die UBS und die Zürcher Kantonalbank begleiteten die Emission. Die drei Grossbanken sind gleichzeitig bedeutende Aktionäre der SIX.

Ein neues Zeitalter

«Diese Transaktion markiert den Anfang eines neuen Zeitalters», schwärmte der für den Börsenhandel zuständige Spartenchef Thomas Zeeb am Freitag. Vergangenen September hatte die SDX mit einiger Verspätung die Lizenz der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) erhalten. Nun ist die Börsenbetreiberin in der Lage, digitale Assets in einem voll regulierten Umfeld zu emittieren, zu handeln und zu verwahren.

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