Familienunternehmen können, gestützt auf ihr langfristiges Engagement und ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, einige ESG-Trümpfe ausspielen. Allerdings können kleinkapitalisierte Firmen gegenüber Grossunternehmen benachteiligt werden.

Der Schweizer Vermögensverwalter Bellevue Asset Management investiert seit mehr als 15 Jahren in eigentümergeführte Unternehmen. Nun richtet der Specialty Investment Manager den BB Entrepreneur Europe Fonds noch stärker auf Nachhaltigkeit aus, wie einer Mitteilung vom Freitag zu entnehmen ist.

Im Zuge dessen wird der Fonds in Bellevue Sustainable Entrepreneur Europe umbenannt. «Europäische Familienunternehmen verfügen, auch im internationalen Vergleich, bereits seit einigen Jahren über überdurchschnittliche ESG-Scores, darauf wollen wir uns fokussieren,» sagt Birgitte Olsen, Lead Portfolio Managerin des Fonds. «Wir berücksichtigen konsequent ESG-Kriterien entlang sämtlicher Schritte des Investmentprozesses.»

Kritischer Umgang mit ESG-Ratings

Familienunternehmen können – gestützt auf ihr langfristiges Engagement und ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein – einige ESG-Trümpfe ausspielen. In der Aktienselektion des Bellevue Entrepreneur Teams spielte unternehmerische Nachhaltigkeit schon immer eine essenzielle Rolle. Nun werden auf Basis von vertieften ESG-Analysen über alle Phasen des Anlageprozesses hinweg Nachhaltigkeitsüberlegungen in die Fundamentalanalyse integriert, wie weiter zu erfahren war.

«Nicht immer widerspiegeln allerdings gängige ESG-Methodologien die effektiven Unternehmensverhältnisse korrekt», so Olsen weiter. Gerade kleinkapitalisierte Unternehmen können gegenüber Grossunternehmen benachteiligt werden. Fehlende personelle Ressourcen oder mangelnde Erfahrung im Umgang mit ESG-Fragestellungen können ursächlich zu einer Unterbewertung führen, ebenso wie ein durch die Methodologie festgelegter Kriterienkatalog, der sich nicht auf alle Unternehmen innerhalb eines Sektors übertragen lässt.

Zusätzliche Tool-Box

Die Anwendung eines strikten regelbasierten «Best-in-Class»-Ansatzes zwecks systematischen Ausschlusses vermeintlicher ESG-Nachzügler erachtet Bellevue somit als nicht praktikabel. Das Entrepreneur Team nutzt ESG-Bewertungen vielmehr als zusätzliche Tool-Box im Rahmen der eigenen Fundamentalanalyse. Dies führt dazu, dass die Portfolioselektion sowohl State-of-the-Art-ESG-Unternehmen wie auch Firmen mit fundamentalem Nachhaltigkeitspotenzial berücksichtigt.

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