Im Zuge des sich verschlechternden Makroumfelds zögern Banken vermehrt in ihre IT-Infrastruktur zu investieren. Entsprechend schwach ist der Quartalsausweis der Genfer Sofwareschmiede ausgefallen.

Der Banken-Software-Anbieter Temenos hat im dritten Jahresviertel 2022 eine Umsatzeinbusse von  8 Prozent auf 212,8 Millionen Dollar erlitten. Derweil brach der Ebit im Jahresvergleich um 53 Prozent auf 40,8 Millionen Dollar ein. Damit stellte sich noch eine Ebit-Marge von 19,2 Prozent ein, verglichen mit einem Vorjahreswert von 37,2 Prozent. Beim Gewinn pro Aktie rapportierte Temenos ein 59 Prozent tieferes Ergebnis von 0,38 Dollar, wie einer Medienmitteilung von Donnerstagabend zu entnehmen ist. 

Prognosen revidiert

«Ich bin enttäuscht von unseren Quartalsergebnissen», kommentierte Temenos-CEO Max Chuard die Ergebnisse und verwies darauf, dass Banken ihre Entscheidungen über Vertragsunterzeichnungen aufgrund der makroökonomischen Unsicherheiten hinausgeschoben haben. Die Gruppe habe derzeit überdurchschnittlich viele grosse Geschäfte in der Pipeline, und bei mehreren von ihnen hätten sich die Verkaufszyklen verlängert.

Infolgedessen hat der Genfer Softwareanbieter «nach einer gründlichen Prüfung» auch seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2022 revidiert. Während bei den wiederkehrenden Umsätzen neu ein Zuwachs von 17 bis 18 Prozent erwartet wird, rechnet Temons mit stagnierenden Lizenzeinnahmen. Beim Ebit wird ein Rückgang von 25 Prozent in Aussicht gestellt.

Wie es scheint, hat das Ergebnis dazu geführt, dass der Chief Revenue Officer gehen musste. Chuard sagte, dass «wir auch angemessene Massnahmen in Bezug auf die Führung ergriffen haben, indem der Chief Revenue Officer das Unternehmen verlassen hat».

Im Februar dieses Jahres berief Temenos Erich Gerber in seinen Vorstand und ernannte ihn mit Wirkung zum 1. März zum President und Chief Revenue Officer.

Aktionärsaktivist nimmt Temenos in die Zange

Der schwächelnde Geschäftsgang spielt womöglich dem aktivistischen Investor Petrus Advisers in die Hände. Der Aktionärsaktivist hatte vergangene Woche die Softwareschmiede ins Visier genommen, wie auch finews.ch berichtete. Er erwarb eine kleine Beteiligung von unter drei Prozent an Temenos. Diesen Einstieg verband der Investor mit einem Brief, worin er die Fähigkeit der Unternehmensleitung anzweifelte, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen und den Aktienkurs steigern zu können.

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