Die Finanzaufsicht hat ihre traditionelle Jahresmedienkonferenz kurzerhand verschoben. Was die Behörde dazu veranlasst hat.

Die für den heutigen Dienstag geplante Jahresmedienkonferenz der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) entfällt. Wie die Behörde gegenüber der Tageszeitung «Blick» bestätigte, wird der traditionelle Anlass auf ein unbestimmtes Datum verschoben.

Ein Sprecher begründete dies gegenüber dem Blatt mit dem «aktuell starken Fokus auf die Arbeiten rund um die Fusion von UBS und Credit Suisse». Tatsächlich hätte der Anlass im Schatten der von der Finma miteingeleiteten Zwangsübernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS vom 19. März gestanden – und die Behörde ist bekanntlich für den ganzen Finanzplatz zuständig.

Kompetenz für Bussen gefordert

Mit der Verschiebung der Konferenz entgeht die Finma-Führung aber vermutlich auch einem Spiessrutenlauf: Für ihre Rolle bei der CS-Rettung musste die Behörde bereits viel Kritik einstecken, und teilte teils selber aus. Vergangene Woche hatte eine Medienkonferenz der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zudem für derart grosses Interesse gesorgt, dass der Austragungsort ins Zürcher Nobelhotel Baur au Lac verlegt werden musste.

So forderte Finma-Präsidentin Marlene Amstad in einem Presseinterview für ihre Behörde die Möglichkeit, Bussen zu verteilen und Zwangsmassnahmen gegen fehlbare Manager zu verhängen. Direktor Urban Angehrn beklagte in einem separaten Interview, die Behörde sei in der Kommunikation der Fälle eingeschränkt, und derzeit seien die Hürden bei der Bestrafung von Einzelpersonen sehr hoch.

Ihren Jahresbericht will die Behörde am Dienstag trotzdem veröffentlichen. Man darf gespannt sein, wie darin das Kapitel zur CS ausfällt.

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