Unter denkbar ungünstigen Voraussetzungen blickt der Schweizer Asset Manager GAM der ausserordentlichen Generalversammlung in zwei Wochen entgegen. Die Halbjahreszahlen für 2023 sind alles andere als erbaulich,

Vor dem Hintergrund der anstehenden ausserordentlichen Generalversammlung vom 18. August 2023 hat der Schweizer Asset Manager GAM am Donnerstag sein Halbjahresergebnis 2023 detailliert präsentiert. Die Zahlen waren bereits Mitte Juli 2023 bekannt gegeben worden. Dabei erlitt der Vermögensverwalter einen Verlust von 71,2 Millionen Franken gegenüber 275,2 Millionen Franken im ersten Semester 2022.

Das Minus im ersten Halbjahr 2023 wurde in erster Linie durch den operativen Nettoverlust nach Steuern von 23,9 Millionen Franken und nicht zum Kerngeschäft gehörende Posten von 47,3 Millionen Franken verursacht, wie weiter zu erfahren war.

Abschreiber auf alte Markenwerte

Zu den nicht zum Kerngeschäft gehörenden Posten gehört eine Wertminderung von 43,2 Millionen Franken auf alte immaterielle Markenwerte, die ursprünglich durch die Übernahme von GAM durch Julius Bär im Jahr 2005 entstanden waren.

Die verwalteten Vermögen (AuM) betrugen per 30. Juni 2023 insgesamt 68,0 Milliarden Franken, davon 21,9 Milliarden Franken im Bereich Investment Management und 46,1 Milliarden im Bereich Fund Management Services, im Vergleich zu insgesamt 75,0 Milliarden Franken per Ende 2022.

Grosse Herausforderungen

«Die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2023 zeigen die Herausforderungen, vor denen GAM steht. Diese sind einer der Gründe, weshalb der Verwaltungsrat den GAM Aktionären weiterhin die Annahme des Liontrust Angebots mit Nachdruck empfiehlt», sagte David Jacob, Präsident des Verwaltungsrats der GAM Holding.

«Die notwendige Stabilität und die Investitionen, über welche die kombinierte Gruppe nach Abschluss des Liontrust Angebots verfügen wird, geben unseren Aktionären die Möglichkeit, an der künftigen Wertschöpfung teilzuhaben», betonte Jacob weiter.

Rückläufige Kundengelder

Der Rückgang der AuM im Investment Management ist auf Nettoabflüsse in Höhe von 2,2 Milliarden Franken zurückzuführen, die durch positive Marktbewegungen sowie Wechselkursschwankungen in der Höhe von 0,9 Milliarden Franken ausgeglichen wurden, wie weiter zu erfahren war.

Der Bereich Fund Management Services verzeichnete Nettoabflüsse in Höhe von 6,9 Milliarden Franken, die durch positive Markt- und Wechselkursbewegungen in der Höhe von 1,2 Milliarden Franken zum Teil ausgeglichen wurden.

Heftiger Bieterstreit

Im Vorfeld der ausserordentlichen Generalversammlung vom 18. August hat sich der Bieterstreit um GAM nochmals zugespitzt, wie finews.ch bereits am Mittwoch berichtete.

Vor diesem Hintergrund hat das Fondshaus am (gestrigen) eine Präsentation zum geplanten Aktionärstreffen veröffentlicht, sowie einen Fragenkatalog der Investoren-Allianz rund um die Gesellschaft NewGAMe beantwortet.

Dies geschah, um den Aktionären Zeit zu geben, diese Fragen noch vor der Generalversammlung zu prüfen, wie es weiter hiess.

 




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