Die deutsche Tochter des Spezialisten für Strukturierte Produkte wird von der Bafin gerügt. Die Aufsichtsbehörde hat schwere Mängel bei der Geldwäscheprävention festgestellt.

Die deutsche Tochter des Schweizer Derivatespezialisten Leonteq hat ihre Hausaufgaben in Sachen Geldwäschereiprävention nur mangelhaft gemacht: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat angeordnet, dass Leonteq Securities (Europe) Mängel bei den Vorkehrungen zur Verhinderung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung beseitigen muss.

«Schwere Defizite wurden unter anderem bei der Auslagerung von internen Sicherungsmassnahmen, der Anwendung von Sorgfaltspflichten und bei den Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflichten festgestellt», wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung der Bafin hervorgeht.

Die Aufsichtsberhöde hatte diese Bereiche im Rahmen der Jahresabschlussprüfung schwerpunktmässig prüfen lassen. Der Bescheid der Bafin ist rechtskräftig, wie es weiter heisst.

Keine Geldbusse

«Leonteq ist einem strikten Risiko-Management- und Compliance-Framework verpflichtet und bedauert die festgestellten Defizite in ihrer deutschen Tochtergesellschaft», erklärte ein Sprecher von Leonteq auf Anfrage von finews.ch.

Das Unternehmen verstärke seine Compliance-Organisation laufend und habe über die letzten Monate verschiedene organisatorische und personelle Massnahmen ergriffen. «Leonteq kooperiert mit der Bafin und hat einige der Feststellung bereits adressiert, bis Ende Jahr soll die Bereinigung zum grössten Teil abgeschlossen sein. Die Bafin hat keine Geldbusse ausgesprochen.»

Medienberichte zurückgewiesen

Im vergangenen Jahr hatte die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtet, dass das Schweizer Unternehmen möglicherweise in einen Fall von Geldwäscherei und Steuerhinterziehung verwickelt sein könnte. Leonteq wies die Vorwürfe damals entschieden zurück, wie auch finews.ch berichtete.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.68%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.61%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.18%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.07%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.46%
pixel