Ein Jahrzehnt des Wartens könnte nun ein Ende haben: Ein Bitcoin-Spot-ETF steht in den USA kurz vor der Schwelle zum Handelsparkett. Die damit verbundenen Hoffnungen sind gross.

Nach jahrelangem Zögern und wiederholten Absagen scheint die US-Börsenaufsicht SEC endlich bereit, grünes Licht für einen Bitcoin-Spot-ETF zu geben. Die Lancierung eines solchen Anlageinstruments wäre ein Wendepunkt, der die älteste Kryptowährung der Welt aus dem Schatten der Spekulation ins Rampenlicht des Mainstream-Finanzmarktes rücken könnte.

Bis zum 10. Januar muss die SEC unter anderem über den gemeinsamen Antrag von Ark Invest, die von der US-Starinvestorin Cathie Wood geführt wird, und dem Schweizer Kryptopionier 21Shares entscheiden, wie finews.ch bereits berichtete.

Bahn frei?

Laut Marktexperten könnte eine Entscheidung der SEC noch vor dem Wochenende fallen. Aufgrund der langen Liste an hochkarätigen Antragstellern wird die Aufsichtsbehörde möglicherweise auch gleich mehrere Investmentvehikel durchwinken.

Bislang hatte sich die SEC vehement gegen eine Integration von Bitcoin in die regulierten Finanzmärkte gewehrt und als Hauptgrund das Marktmanipulationspotenzial angeführt.

Illustre Wall-Street-Prominenz

Doch nach Jahren des Zögerns sind neben Krypto-Grössen wie Hashdex und Grayscale auch zahlreiche Wall-Street-Titanen ins Bitcoin-ETF-Rennen eingestiegen. US-Investmentgiganten wie Blackrock, Fidelity und Invesco stehen mit ihren Produkten bereits in den Startlöchern.

Vieles deutet darauf hin, dass die SEC die Bahn frei gibt und der Handel mit diesen Anlagevehikeln in der kommenden Woche an US-Börsen startet. Die Aufsichtsbehörde hat sich in den vergangenen Wochen intensiv mit den potenziellen Emittenten dieser ETF getroffen, um letzte Details zu klären.

Von gewaltig bis skeptisch

Die Vorfreude auf einen börsengehandelten Indexfonds hat die Bitcoin-Rally in den vergangenen Wochen kräftig angeheizt. Die Kryptowährung verzeichnete seit Oktober fast ausschliesslich Kursgewinne. Ein solches Produkt würde traditionellen Kleinanlegern endlich eine einfache Möglichkeit bieten, in Bitcoin zu investieren – ohne Kryptobörsen oder Wallets.

Die Meinungen über die möglichen Auswirkungen eines Bitcoin-Spot-ETFs auf den Kryptomarkt könnten derweil kaum unterschiedlicher sein. Die Bandbreite reicht von der Vorstellung eines gewaltigen Geldzuflusses von der Wall Street bis hin zur skeptischen Einschätzung, dass dies letztlich nichts Aussergewöhnliches bewirken wird.

Frisches Anlagegeld

Sollten die ETF, aus welchen Gründen auch immer, nicht zugelassen werden, wird der Markt diese Nachricht allerdings kaum gut verdauen: Kursrückschläge wären absehbar. Alle Anzeichen deuten laut den meisten Analysten jedoch auf eine Zulassung hin, die dann eine Welle frischen Kapitals in den Markt spült.

Selbst unter Berücksichtigung der zuletzt starken Kursgewinne könnte der Zufluss von frischem Anlagegeld den Bitcoin-Kurs weiter beflügeln oder zumindest stützen. Denn ETF-Emittenten müssten die Kryptowährung kaufen, um die Nachfrage der Investoren zu befriedigen.

Institutionelles Interesse

Im Zuge solcher Produkte dürfte vor allem das Interesse der Institutionellen weiter zunehmen, wie Nicolas Marxer, Leiter Blockchain Banking bei der Liechtensteiner Bank Frick, in einem Interview mit finews.ch vor kurzem betonte. Kursphantasie verspricht auch das im Frühjahr anstehende Bitcoin-Halving, das sich in der Vergangenheit stets positiv ausgewirkt hat.

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