Bellevue leidet unter tief bewertetem Healthcare-Sektor
Das Management des Asset Managers hatte Anfang Juni bereits Vorwarnung gegeben; finews.ch berichtete darüber. Einen Gewinn werde es im ersten Semester nicht geben. Zudem hatte Verwaltungsratspräsident Veit de Maddalena die operative Leitung übernommen und CEO Gebhard Giselbrecht das Unternehmen verlassen.
Nun liegen die Zahlen vor. Der Reingewinn brach auf lediglich noch 0,2 Millionen Franken ein, verglichen mit einem Gewinn von 7,4 Millionen Franken in der Vorjahresperiode.
Kundenvermögen gingen stark zurück
Gegenüber Ende 2024 gingen die betreuten Kundenvermögen um gut 16 Prozent auf 4,8 Milliarden Franken zurück. Das sei sowohl auf die unterdurchschnittliche Entwicklung im Healthcare-Sektor als auch auf die damit verbundene Reallokation von Kundengeldern zurückzuführen, heisst es von Bellevue am Donnerstag. Verstärkt worden sei dies durch den schwachen Dollar.
Die durchschnittliche Vermögensbasis sank zum Vorjahr um rund 24 Prozent und um 16 Prozent gegenüber Ende 2024. Das führte zu einem entsprechenden Rückgang der Erträge aus Asset-Management-Dienstleistungen um rund 23 Prozent auf 27.0 Millionen Franken.
Unrealisierte Anlageverluste belasten Resultat
Gleichzeitig belasteten marktbedingte, unrealisierte Anlageverluste auf Finanzanlagen das Halbjahresresultat mit 2,0 Millionen Franken, wie es weiter heisst. Dadurch fiel der Gesamtertrag um 31 Prozent auf 25,0 Millionen.
Auf der Aufwandseite werden die eingeleiteten Optimierungsmassnahmen ihre volle Wirksamkeit erst 2026 entfalten, schreibt Bellvue weiter. Der operative Aufwand sank insbesondere dank tieferen Personalkosten um 11 Prozent auf 22,7 Millionen Franken.
Trotz der Herausforderungen der vergangenen Jahre bleibe der Healthcare-Sektor ein struktureller Wachstumsmarkt. Es seien mehrere potenzielle Katalysatoren für eine Trendwende im weiteren Jahresverlauf ersichtlich, zeigt sich das Unternehmen optimistisch.