Abu Dhabi: Immobilienmarkt in Waldorf-Astoria-Laune
Von Gérard Al-Fil, Dubai
Aldar Properties hat im ersten Halbjahr 1,1 Milliarden Dollar oder 24 Prozent mehr verdient. Hinter dem höheren Nettogewinn steckt ein Umsatzanstieg auf rund 5 Milliarden Dollar (+31 Prozent). Ausser der robusten Nachfrage nach bestehendem Bestand entpuppten sich neue Markteinführungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) als Verkaufsschlager, insbesondere nach Luxuswohnungen in den Projekten «Waldorf Astoria Residences» auf der Halbinsel Yas, «Manarat Living III» und «The Wilds» in Dubai.
Auch in Kairo und London sind Immobilien gefragt
Die Expansion ins Ausland trug gleichfalls Früchte. Die ägyptische Immobilienfirma Sodic, an der Aldar die Mehrheit hält, lieferte 70 Millionen Dollar Umsatz. Von der britischen Tochterfirma London Square kamen im ersten Halbjahr 156 Millionen Dollar.
Die Investoren freut’s. Die Aktie von Aldar legte seit Jahresbeginn an der Abu-Dhabi-Börse ADX um 22 Prozent zu.
Eine Metropole als Marke
Abu Dhabi (4,13 Millionen Einwohner), das grösste Scheichtum der VAE und zugleich die Hauptstadt des Golfstaats, konnte in der letzten Dekade insbesondere im Tourismus punkten. Mit der jährlichen Formel 1 von Abu Dhabi auf der Halbinsel Yas, den Freizeitparks Ferrari World und Warner Bros. World und dem Louvre Abu Dhabi hat sich die Herrscherfamilie Al Nahyan einen festen Platz in der Luftfahrtindustrie und der weltweiten Reisebranche gesichert.
Nicht wenige Besucher und Geschäftsreisende schauen sich in der Metropole oder am Strand um und schlagen beim Immobilienkauf zu. Es locken Steuerfreiheit, eine hohe Lebensqualität (Sicherheit, Shopping Malls …), englischsprachige Schulen und ein gut vernetzter Flughafen Zayed International Airport.
Sieben Prozent der weltbekannten Erdölreserven lagern unter der Wüste und vor der Küste von Abu Dhabi. Der Staatsfonds Mubadala hält ein Viertel an Aldar. So werden dem Immobiliengiganten die Petrodollars so schnell nicht ausgehen.