Die Versicherung, die aus der Reihe tanzt

Versicherungen wollten präsent sein. Sie spannen ein Netz an Agenturen, um möglichst nah bei den Kunden zu sein. 

Nicht so Aron Veress von der Liechtenstein Life Assurance. Er sagt: «Wir setzen auf kompetente, unabhängige Beratung im Interesse unserer Kunden und haben nichts dagegen, als Institut möglichst im Hintergrund zu bleiben.» Man wolle mit den Produkten und der Plattform überzeugen. Der Brand komme an zweiter Stelle, sagt er. 

Mehr Technologie statt Filialen

Die Liechtenstein Life Assurance ist kein Sachversicherer. Sie ist im Vorsorge- und Vermögensgeschäft tätig, ohne ein aufwendiges und teures Filialnetz. 

Doch auch sonst unterscheidet sich der Finanzdienstleister aus dem «Ländle» von anderen Mitbewerbern. Aron Veress verfolgt seit Anbeginn das Ziel, das Institut durch Technologie zum effizientesten Anbieter im Bereich der langfristigen Geldanlagen zu formen.  

Dabei setzt er auf eine konsequente Architektur, im Backoffice-Bereich liegt dabei der Fokus stark auf Automatisierung. Auch auf künstliche Intelligenz setzt man, damit an der Front mehr Zeit und auch Geld für die Kundenbetreuung bleibt. 

Trotz Digitalisierung: persönliches Vertrauen zählt

«Doch bei aller Liebe zur Digitalisierung sollte man nicht unterschätzen, wie sehr persönliches Vertrauen zählt», sagt Veress. Soll heissen: Liechtenstein Life Assurance investiert viel in die Beziehung zwischen Kunden und Beratern. Das Versicherungsinstitut holt dazu bei den Kunden zusätzliche Informationen zur Beratungsqualität ab. «Wir verlangen von Beratern, die mit uns zusammenarbeiten, einiges mehr als die gängige Marktpraxis», sagt er.

Wachstum zum achten Mal in Serie

Das Unternehmen wurde im Jahr 2008 gegründet. 2014 rückte das Vorsorgegeschäft ins Zentrum: «Wir sind nun spezialisierter Anbieter für private Altersvorsorge und Vermögensbildung auf Basis unserer Investmentexpertise», hält Veress fest. Mittlerweile belaufen sich die verwalteten Vermögen auf über 1 Milliarde Franken. 

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Liechtenstein Life Assurance zum achten Mal in Serie ein Wachstum. Die periodischen Bruttoprämien stiegen vor allem aufgrund der Entwicklung des Neugeschäftes auf 247 Millionen Franken – ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die verwalteten Policen konnten um 14’201 Verträge gesteigert werden (+13 Prozent). Die Bilanzsumme beläuft sich per Ende 2024 auf 1'294 Millionen Franken und ist somit gegenüber dem Vorjahr um 32 Prozent gestiegen.

Fühler nach Österreich und Italien ausgestreckt

Das ist eine beeindruckende Entwicklung. Allerdings stehen die Zahlen noch in keinem Verhältnis zu den grossen Playern. Aber für Veress stimmt die Richtung. Er will die Entwicklung des Unternehmens weiter vorantreiben.

Die Schweiz ist heute der wichtigste Markt der Liechtenstein Life Assurance. Hier erwirtschaftet sie rund zwei Drittel ihres Umsatzes. Ein Drittel entfällt auf Deutschland. Daneben hat sie ihre Fühler nach Österreich und Italien ausgestreckt. «Natürlich haben wir Ambitionen bezüglich des europäischen Marktes. Aber wir gehen Schritt für Schritt vor», sagt Veress. Hauptsache, es geht vorwärts. «Stillstand ist für mich keine Option».