Die Credit Suisse ist im «Fall Horsky» nun selber aktiv geworden. Die Grossbank hat Dutzende von Konten eingefroren, um die rechtmässige Versteuerung der Gelder festzustellen.

Der Fall des ehemaligen Berner MBA-Dozenten Dan Horsky hat bei der Credit Suisse (CS) für nervöse Betriebsamkeit gesorgt. Nachdem sich der Wirtschaftsprofessor Anfang November des Steuerbetrugs für schuldig bekannt hat, ist die CS erneut im Visier von US-Behörden.

Denn die Grossbank hat es offenbar verpasst, die US-Steuerbehörde über die 200 Millionen Franken Horskys auf CS-Konten zu informieren.

Wiederholungstäterin oder Nachlässigkeit

Nun reagiert die CS mit einer Flächenkontrolle. Wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet, hat die Bank Dutzende von Konten eingefroren, um festzustellen, ob noch immer nicht deklarierte Gelder von US-Kunden von ihr verwaltet werden.

Im Jahr 2014 war die CS wegen dieser Praxis in den USA als kriminelle Organisation verurteilt worden, sie musste eine Busse von 2,6 Milliarden Dollar bezahlen. Die Aufdeckung von Horskys Millionen könnte die CS nun zur Wiederholungtäterin stempeln.

Suche nach Indizien

Zumindest scheint die Bank von Horskys Geldern nicht gewusst zu haben, was kein gutes Licht auf ihre internen Kontrollen wirft.

Die CS kommentierte den «Bloomberg»-Artikel nicht. Quellen berichten jedoch, dass die CS nun nach Indizien sucht, um festzustellen, ob tatsächlich amerikanische Staatsbürger die Berechtigten jener Konten sind, von denen die US-Steuerbehörde nichts weiss.

Israel-Desk im Fokus

Die CS müsse nun beweisen, dass sie nicht wissentlich und willentlich weitere versteckte US-Konten halte, sondern diese nur übersehen habe.

Im Fokus der CS steht dabei auch der Israel-Desk, welcher die Gelder von Horsky verwaltet hatte. In den USA sind in dieser Sache die Börsenaufsicht SEC sowie die IRS und die US-Staatsanwaltschaft tätig.

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