Hunderte von Spezialisten schwärmen neuerdings aus, um das Frontpersonal für die Digitalisierung fit zu machen. Das Training ist ein Muss: Denn digitales Know-how wird zunehmend lohnrelevant bei der UBS Schweiz, wie finews.ch recherchierte.

Ein «Dibex» zu sein, davon träumt wohl so mancher Jungbanker bei der UBS Schweiz. Kommt doch den sogenannten «Digital Banking Experts» bei der grössten Bank des Landes neuerdings eine Schlüsselrolle zu. Sie gelten intern als die Botschafter der Digitalisierung. Mit der klaren Weisung, die Belegschaft für den Wandel fit zu machen.

Wie die UBS gegenüber finews.ch bestätigte, wurden seit Anfang Jahr landesweit rund 200 Dibex-Banker ausgebildet. Sie touren nun durch ihre jeweilige Region und machen die Kollegen mit neuen digitalen Produkten und Kanälen der Bank vertraut.

Junge Truppe von Digitalaffinen

Die «fliegenden Trainer» selber finden einmal im Monat in regionalen Gruppen zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und neue Order zu fassen. Dem Vernehmen ist das eine junge, hochmotivierte Truppe von Digitalaffinen, die zusätzlich zu ihrem Job als Kundenberater noch das Fintech-Evangelium unters UBS-Volk tragen.

Die Belegschaft wiederum ist gut beraten, bei den Lektionen der Digitalisierungs-Trainer gut aufzupassen. Wie es heisst, soll digitales Know-how ab 2018 in der individuellen Leistungsbeurteilung noch wichtiger werden. Mit anderen Worten: Fintech-Wissen ist bei der UBS Schweiz lohnrelevant.

Fintech-Wissen im Selbsttest

«Digitales Banking-Know-how wird bei UBS Schweiz immer wichtiger, und so wird viel Wert darauf gelegt, dass die Kundenberater die digitalen Produkte in der Tiefe verstehen und den Kunden vermitteln können», sagt ein Sprecher dazu. Nicht von ungefähr hat das Geldhaus Selbsttests installiert, mit deren Hilfe Kundenberater das Wissen verinnerlichen können.

Das Ausschwärmen der Digitalisierungs-Experten ist ein weiteres Indiz dafür, dass die von Schweiz-Chef Martin Blessing angeordnete Strategie «Client Experience 2020» an Fahrt gewinnt – und die ganze Bank in Bewegung bringt.

Digitale Fabrik und Einmann-Filialen

So beugt sich ein Team aus Bankern und IT-Profis in der «Digital Factory» am Zürcher Paradeplatz bereits über die Aufgabe, die Bankdienstleistungen in der Schweiz von der Front bis ins Backoffice «durchzudigitalisieren».

Mit neuen Filialformen – Pop-up oder Einmann-Standorten etwa – testet die UBS Schweiz zudem, wie sich ihr Netz von Geschäftsstellen auf künftige Kundenbedürfnisse ausrichten lässt.

Online mehr Umsatz

Stimmen die eigenen Statistiken, liegt die Bank mit dem Kurs absolut richtig. Im ersten Quartal 2017 nutzten 48 Prozent der UBS-Kunden regelmässig das Online-Banking. Ganze 13 Prozent verkehren bereits übers Mobiltelefon mit der Grossbank, wobei dieser Anteil rasant zunimmt. Reine «Mobile-Kunden» zählt das Institut nach eigenen Angaben an die 60'000.

Das rechnet sich. Laut der UBS liessen sich mit Online-Kunden 17 Prozent mehr Umsatz erzielen. Grund genug für Chef Blessing, auch bei den Mitarbeitenden Druck zu machen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.21%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.92%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.47%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
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