Berufsbild und Löhne im Banking haben sich durch den Wandel in der Finanzbranche geändert. Worauf sich Banker heute einstellen müssen, sagt Headhunter Matthias Schulthess im Interview mit finews.ch-TV.

Für Arbeitnehmer und Berufseinsteiger hat sich das Banking in den letzten Jahren deutlich gewandelt: Die Branche ist komplexer geworden, technologielastiger und gleichzeitig auch bürokratischer, wie Matthias Schulthess, Partner und Mitgründer von SchulthessZimmermann Executive Search, im Interview mit finews.ch-TV ausführt. «Doch dies eröffnet auch Chancen», sagt er. «Eine Karriere im Banking ist heutzutage intellektuell spannender, da die Branche viel komplexer geworden ist.»

Klar sei, dass im Zuge der Digitalisierung heutzutage IT-Know-how eine gute Voraussetzung für eine Banker-Karriere schaffe. «Auch die obersten Führungsgremien in Banken und Versicherungen müssen sich heute mit Technologie auseinandersetzen können, um die Auswirkungen der Digitalisierung auf ihre Geschäftsmodelle zu verstehen.»

Banken schaffen interessante Positionen

Das Positive an dieser Entwicklung sei, dass nach einer längeren Phase der Kosteneinsparungen die Banken nun wieder im Investitionsmodus seien und neue interessante Positionen schaffen würden.

Doch bleibe das Umfeld für Arbeitnehmer herausfordernd. Zum einen müssten sie sich auf ihrem lebenslangen Bildungsweg Kompetenzen erarbeiten, die über ihren eigentlichen Beruf hinausgingen. Zum anderen werde die Automatisierung Berufsbilder im Banking weiterhin verändern. «Karrieren verlaufen heute anders als früher», stellt Schulthess fest.

Löhne werden mehr bonusbasiert

Differenziert müsse man auch die Lohnentwicklung im Banking betrachten, wo die Kosten wegen der Regulierung ansteigen, während die Kundenmargen weiter sinken. «Als Folge werden die Löhne in der Breite nicht ansteigen, sondern eher nochmals angepasst werden», lautet die Prognose des Headhunters.

Gleichzeitig werde sich die Lohnstruktur noch stärker hin zu einem bonusbasierten Modell wandeln, ähnlich wie dies bereits in der angelsächsischen Welt Usus sei. «Klar ist, dass auch aus gesellschaftspolitischer Sicht ein Teil der Kompensationen an den langfristigen Geschäftserfolg geknüpft sein müssen», so Schulthess.

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