Vor zwei Jahren stand die Raiffeisen Schweiz dem Bankensoftware-Hersteller Avaloq mit einer Finanzbeteiligung zur Seite. Diese und das gemeinsame Joint-Venture Arizon stösst die Genossenschaftsbank nun ab.

Ende 2015 stärkte Raiffeisen-CEO Patrik Gisel Avaloq-Chef Francisco Fernandez den Rücken. Die Ostschweizer beteiligten sich mit 10 Prozent am Bankensoftware-Dienstleister. Avaloq stärke damit die Kapitalbasis, hiess es damals.

Nun zieht sich Raiffeisen zurück und verkauft das gesamte Aktienpaket mit Gewinn an den amerikanischen Private-Equity-Investor Warburg Pincus, wie das Finanzinstitut am Freitag mitteilte.

Warburg Pincus stockt damit seine Beteiligung an Avaloq auf 45 Prozent auf. Mehrheitseigner blieben aber nach wie vor die Avaloq-Mitarbeiter, das Management und Francisco Fernandez, so die Mitteilung. Über die Höhe der Verkaufspreise wurde Stillschweigen vereinbart.

Neues Kooperationsverhältnis

Ganz überraschend kommt die Verkaufsmeldung nicht. Gisel hat schon im Vorfeld durchblicken lassen, die Beteiligung über die Zeit eher wieder herunterzufahren, wie auch finews.ch berichtete. 

Mit der Transaktion ändert sich auch das Kooperations-Verhältnis zwischen Avaloq und Raiffeisen fundamental. Neu stehen die beiden Unternehmen in einem reinen Kunden-Lieferanten-Verhältnis mit verstärktem Fokus auf die operative Kooperation und nicht auf finanzielle Beteiligungen, hiess es weiter.

Avaloq übernimmt Arizon

Vor diesem Hintergrund veräussert Raiffeisen per Anfang 2019 auch die Mehrheitsbeteiligung von 51 Prozent am Joint Venture Arizon an Avaloq. Alle Arbeitsplätze bei Arizon sollen dabei erhalten bleiben, wie Raiffeisen und Avaloq versichern.

Raiffeisen begründet den Schritt mit der baldigen Einführung des Projekts namens Rainbow. Gemeint ist damit die neue Kernbankenlösung für die Raiffeisen-Banken. Es gebe somit keine strategische Notwendigkeit mehr für finanzielle Beteiligungen seitens Raiffeisen, hiess es weiter.

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