Vor über drei Jahren trat David Solo als CEO beim Asset Manager GAM zurück und verschwand in der Versenkung. Nun gibt der ehemalige UBS-Mann sein Comeback bei einem hochdotierten Joint Venture der Credit Suisse.

Rund zehn Jahre von 2004 bis 2014 agierte David Solo an der Spitze des europäischen Fondshauses GAM mit Sitz in Zürich. Dann, im September 2014, trat er ab und übergab das Zepter an den aktuellen CEO Alexander S. Friedman, wie auch damals finews.ch berichtete.

Seither ist es still geworden um den Amerikaner mit Schweizer Pass. Womöglich widmete er sich verstärkt seinem 2004 mitgegründeten Unternehmen DCI mit Sitz in San Francisco, einem auf quantitativen Anlagemethoden spezialisierter Asset Manager im Bereich Fixed Income.

Nach gut drei Jahren meldet er sich nun auch in der Schweiz zurück. Solo wurde zum Präsidenten des Verwaltungsrats von Systematic Investment Management – kurz Simag – ernannt, wie einer Mitteilung der Credit Suisse vom Donnerstag zu entnehmen ist.

Fokus auf quantitative Anlagelösungen

Dabei handelt es sich um ein Joint Venture zwischen Credit Suisse Asset Management (CSAM) Schweiz und den Gründern eines Spin-Off-Unternehmens der Eidgenössisch Technischen Hochschule (ETH).

Simag bietet institutionellen Investoren quantitative Anlagelösungen an und greift dabei auf Erkenntnissen aus der Physik, komplexe selbstorganisierende Systeme, Deep Learning und Behavioral Finance zurück.

Das Joint-Venture kann sich auch auf die Expertise des renommierten französischen Physikers Didier Sornette (Bild unten) abstützen. Der ETH-Professor forscht seit über 25 Jahren an der systematischen Erkennung von Ineffizienzen und Instabilitäten an den Finanzmärkten. Der 60-Jährige sitzt ebenfalls im Verwaltungsrat von Simag und steht dem Unternehmen als Berater zur Seite. Geleitet wird das Joint Venture von Pascal Schneider, zusätzlich zu seiner aktuellen Funktion bei CSAM.

Sornette 500

Zögling von Marcel Ospel

Sornette und Solo kennen sich von früher. «Ich habe mit Professor Sornette eng an der praktischen Umsetzung seiner Spitzenforschung zusammengearbeitet», erklärt Solo in der Mitteilung. Er betont zudem, dass ein «effektiver Technologieeinsatz» mittlerweile unverzichtbar geworden sei, um die Komplexität, die Geschwindigkeit und die Menge relevanter Daten an den heutigen Finanzmärkten zu bewältigen.

Solo selber bringt zweierlei ins Joint Venture ein. Zum einen eine langjährige Bankerfahrung. Vor seiner Zeit als CEO bei GAM verantwortete er die Asset-Management-Division bei Julius Bär und davor war der Zögling von Ex-UBS-Präsident Marcel Ospel viele Jahre für die Schweizer Grossbank in führenden Positionen tätig.

Zweitens verfügt Solo über einen gut gefüllten Tech-Rucksack. Er hat einen Master in Electrical Engineering und einen Bachelor-Abschluss in Computer Science vom hochangesehenen Massachusetts Institute of Technology (MIT). Am selbigen Institut forschte er unter anderem an Formen der künstlichen Intelligenz.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.25%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.91%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.3%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.78%
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