Schon zuvor hatte die UBS dem Vernehmen nach ein mehr auf die Schweiz fokussiertes Projekt mit der Blockchain beendet. Dabei ging es darum, die Technologie für Loyalitätsprogramme wie etwa die bekannte UBS «Key»-Punkte dienstbar zu machen.

Das Jahr 2016 war auch von personellen Wechseln geprägt. Laborchef Alex Batlin, der für die Kryptobonds zuständig war, verliess die UBS im August. Schon im März 2016 war Innovationschef Oliver Bussmann gegangen, damals die eigentliche Triebkraft hinter den Blockchain-Projekten der grössten Schweizer Bank.

Weitere Eisen im Feuer

Zwar ist es so: Die Durchfallrate von Fintech-Experimenten gilt generell als hoch. Und zumindest die grossen Schweizer Banken haben in Sachen Blockchain noch weitere Eisen im Feuer. Bei einem Bankenkonsortium für die Entwicklung einer digitalen «Utility Coin» auf Blockchain-Basis etwa hat die UBS weiterhin die Führung inne. Ebenfalls tut sie beim Projekt «Batavia» mit, bei dem es um digitale Handelsfinanzierungen geht. Zudem ist die Grossbank Teil des New Yorker Blockchain-Konsortiums R3.

Dort tut auch die Credit Suisse (CS) mit, die erst in jüngerer Zeit mit Blockchain-Projekten an die Öffentlichkeit getreten ist. Die Arbeiten der CS zielen dabei vorab aufs Investmentbanking, wo Konsortialkredite von der Strukturierung bis zur Auszahlung über die Blockchain laufen sollen.

Konkurrenz im Ausland mit mehr Druck

Und dennoch – für die hiesigen Institute besteht die Gefahr, dass sie das heisse Eisen nicht schnell genug schmieden. Der Beendigung vielversprechender Blockchain-Projekte bei Schweizer Banken könnte dafür symptomatisch sein.

«Generell ist festzustellen, dass amerikanische, britische, spanische und französische Banken Blockchain-Projekte mit mehr Druck hinsichtlich Produktionsaufnahme vorantreiben als etwa Schweizer Institute», erklärte Ex-UBS-Innovationsschef Bussmann jüngst gegenüber finews.ch.

Dabei müssen die Banken nicht nur die digitale Transformation ihres Geschäfts vorantreiben. Gleichzeitig haben sie auch den Anschluss an neue digitale «Ökosysteme» zu bewältigen, wo ein grosses Gedränge an Interessenten herrscht. Dies gelingt eher, wenn das Verständnis für Technologie an der Spitze vorhanden ist und zudem die Nähe zu anderen Industrien besteht.

Wenig Dringlichkeit geortet

Doch das, heisst es in der hiesigen Kryptoszene zuweilen, sei bei Schweizer Bankmanagern längst nicht immer der Fall. Hierzulande dominieren die Vermögensverwaltung und das Zinsengeschäft das Banking, und dies sind in der Regel ins sich geschlossene Bereiche. Dass jene Sparten trotz Strukturwandel immer noch rentieren, nimmt Experimenten mit der Blockchain viel an Dringlichkeit.

Dies jedoch mitunter auf die Gefahr hin, dass die Digitalisierungsparty künftig definitiv woanders über die Bühne geht.

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