Die Basler Kantonalbank muss Dokumente zum Betrugsfall um den Vermögensverwalter ASE freigeben. Könnte dies für den nominierten Raiffeisen-Präsidenten Guy Lachapelle heikel werden?

Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) erhält Einsicht in bislang versiegelte Dokumente der Basler Kantonalbank (BKB) zum Betrugsfall ASE. Das Bundesstrafgericht hat nun beschlossen, dass Juristen des Finanzministeriums den Fall weiter aufrollen dürfen, schrieb die «Neue Zürcher Zeitung» (Artikel bezahlpflichtig).

Das EFD ermittelt seit 2016 in einem Verwaltungsstrafverfahren gegen Personen der BKB. Diese hatte die Dokumente versiegelt und mit einer Einsprache die Einsicht bislang verhindert. Es geht um den Geldwäschereiverdacht im Zusammenhang mit dem Vermögensverwalter ASE, der die BKB als Depotbank nutzte und mit einem Schneeballsystem Kunden um 170 Millionen Franken erleichtert hatte.

Was wusste Guy Lachappelle?

Die BKB vertritt den Standpunkt, den Geldwäschereiverdacht im März 2012 rechtzeitig gemeldet zu haben. Das Bundesstrafgericht widerspricht dem nun. Die Bank habe bereits im Februar über Hinweise verfügt, welche eine Meldung hätte auslösen müssen.

Auch der derzeitige BKB-CEO und nominierte Verwaltungsratspräsident der Raiffeisen Schweiz, Guy Lachappelle, war in den ASE-Fall verwickelt gewesen. Er hatte zu diesem Zeitpunkt als Kredit- und Institutionellenchef auch Kenntnis der ASE gehabt.

Grünes Licht der Finma

Lachappelle war vom damaligen Leiter der Zürcher BKB-Filiale, über welche die ASE-Geschäfte liefen, angeschwärzt worden, er sei mitverantwortlich für das Versagen der BKB. Doch gelang es Lachappelle, die Vorwürfe zu entkräften.

Der 57-Jährige dürfte sich angesichts der neuerlichen Entwicklung und des Einblicks des EFD in die Dokumente aber relativ sicher fühlen. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma hat seine Nominierung zum Raiffeisen-Präsidenten abgesegnet.

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