Das angeschlagene Fondhaus GAM ringt sich zu einem weiteren schweren Schritt durch – es trennt sich per sofort von seinem CEO Alexander Friedman.
Nun wurde der Druck offensichtlich zu gross: Alexander Friedman tritt am (heutigen) Dienstag als Chef des Schweizer Fondshauses GAM zurück. Dies geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor. Der Verwaltungsrat hat David Jacob, Mitglied des Verwaltungsrates, zum interimistischen CEO ernannt. Gleichzeitig wird die Suche nach einem neuen Chef eingeleitet.
«CEO Alexander Friedman und der Verwaltungsrat sind übereingekommen, dass es für GAM am besten ist, den nächsten Entwicklungsschritt des Unternehmens unter neuer Führung anzugehen», kommentierte das Fondshaus den Schritt.
Massive Geldabflüsse im letzten Quartal
Nach einem Vorfall um einen Whistleblower, über den finews.ch exklusiv berichtete, musste GAM Flaggschiff-Fonds schliessen. Die verwalteten Vermögen sanken darauf im dritten Quartal um knapp 18 Milliarden Franken, hauptsächlich wegen Geldabflüssen. Friedman ist es dabei nicht mehr gelungen, das Ruder herumzuwerfen.
Interimchef Jacobs muss nun sicherstellen, dass die erforderlichen Massnahmen, um die Strategie voranzutreiben und die Profitabilität zu unterstützen, so rasch als möglich umgesetzt werden, wie es weiter hiess. Der Anglo-Brite und frühere UBS-Banker ist seit April 2017 Mitglied des Verwaltungsrates von GAM.
Konkurrenten bringen sich in Stellung
Dabei will das Fondshaus über die nächsten Schritte erst noch informieren. Nach den Vermögensabflüssen und dem massiven Kursverlust gilt der Asset Manager als Übernahmekandidat. So ging in den letzten Tagen das Gerücht, dass die britische Konkurrentin Schroders an einzelnen Sparten interessiert sei.
Weitere Verhandlungen finden ohne Friedman statt. Im September 2014 hatt er den Chefposten bei GAM von David Solo übernommen und das Unternehmen einer schmerzhaften Restrukturierung unterzogen. Der lange Turnaround und nicht zuletzt sein hohes Salär machten den umtriebigen Amerikaner angreifbar. Am Ende agierte er so ungeschickt wie glücklos.
(Folgt mehr)
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.49%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.85%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.08%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.01%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.57%
