3. Gemeinsam sind wir stark

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(Image: Duy Pahm, Unsplash)

Die Marke UBS ist nicht überall so stark wie in der Schweiz. Gegenüber lokal verwurzelten Finanzinstituten in China oder Japan profitiert sie allerdings von der langen Tradition als Vermögensverwalterin. Dort könnten Kooperationen wie die unlängst bekanntgegebene Zusammenarbeit mit Sumitomo Mitsui in Japan als Blaupause dienen. Der Vorteil: Im Unterschied zu Kundenberatern sind Produkte und Plattform theoretisch beliebig skalierbar.

Im Unterschied zu den eigenen Frontleuten, deren Löhne – unabhängig von der Kundenakquise – fixe Kosten verursachen, würden die Partnerunternehmen dieses Risiko tragen. Die UBS könnte derweil die Milliardeninvestitionen in ihren «Motor» auf eine Vielzahl der jetzigen Kunden umlegen. Lichtblick: CEO Ermotti scheint gemäss jüngsten Äusserungen tatsächlich solche Kooperationen vermehrt ins Auge fassen zu wollen.

4. Ein Herz für die Kleinen

Welche Kunden die UBS am allerliebsten hat, ist nicht schwer zu erkennen: Um die sogenannten Ultra-High-Net-Worth-Individuals (UHNWI) steht sie namentlich mit der lokalen Konkurrentin, der Credit Suisse, in einem intensiven Wettbewerb. Ob sich dieser Fokus auf das Top-Segment der Wohlahbenden jedoch auszahlt, ist indessen fraglich. Tatsächlich verdient die Bank – gemessen am verwalteten Vermögen – mit weniger reichen Kunden mehr, also im obersten Segment. Anekdotisch hört man regelmässig zudem, diese fühlten sich nicht so gut betreut. Sie würden mit Produkten ab der Stange abgespiesen werden und müssten für jeden zusätzlichen Service extra bezahlen.

Die kurzfristigen Profite (mit UHNWI) etwas zurückzustellen und stattdessen auf das Wachstum in dem tieferen Segment (der HNWI) zu setzen, würde im UBS Wealth Management für Aufwind sorgen. Dabei könnte man sogar noch etwas tiefer gehen als zu den lediglich Reichen: Laut der Beratungsfirma Boston Consulting Group (BCG) halten diese zwar am meisten Vermögen, doch die Haushalte mit mittleren Einkommen werden in den nächsten fünf Jahren «deutlich wachsen». Dieses oft übersehene Segment – mit 18 Billionen Dollar an investierbaren Vermögen – wäre eine goldene Gelegenheit für Vermögensverwalter wie die UBS.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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