Seit Ende Juni 2019 ist bekannt, dass die Bank am Bellevue zum Verkauf steht. Der Ex-UBS-Manager Jürg Zeltner, heute Chef der Luxemburger KBL, ist der Übernahme des Instituts nun einen wichtigen Schritt näher, wie Recherchen von finews.ch ergaben.

Jürg Zeltner hat Grosses vor. Als Teilhaber und CEO der luxemburgischen Privatbankengruppe KBL will er dank Technologie und Kundennähe grösseren Anbietern Konkurrenz machen – darunter auch seiner ehemaligen Arbeitgeberin UBS, wo er die Vermögensverwaltung leitete. 

Nun kann Zeltner in zwei Bereichen Fortschritte verbuchen: Der Verkauf der Schweizer Bank am Bellevue an die KBL soll demnächst zum Abschluss kommen, wie finews.ch erfahren hat. Darüber hinaus hat er von der Europäischen Zentralbank (EZB) definitiv die Erlaubnis erhalten, bei der Luxemburger Bank den Chefposten zu übernehmen. 

Warten auf den Regulator

Bevor die Bank am Bellevue definitiv den Besitzer wechselt, muss allerdings erneut ein Regulator zustimmen: Die Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht stehe noch aus, sagte eine mit der Sache vertraute Person zu finews.ch

Dabei könnte der Abschluss der Transaktion nicht zuletzt durch Ferienabwesenheiten verzögert werden. Dem erfolgreichen Verlauf der Verhandlung zum Trotz würde sich so die geschäftliche Rückkehr Zeltners in die Schweiz verzögern. 

Ernennung bestätigt

Zeltner und sein früherer UBS-Kollege Jakob Stott, der bei KBL die Vermögensverwaltung verantwortet, erhielten vergangene Woche den Segen der EZB. Damit ist der Wechsel der UBS-Weggefährten zu KBL definitiv.

Die Luxemburger Bank hatte zwar schon im Mai 2019 über ihren neuen Chef informiert. Für den definitiven Amtsantritt fehlte ihm damals allerdings noch die Bewilligung der EZB, welche in der EU die oberste Aufseherin der Banken ist. 

Finanzstarke Eigentümer

Eine Präsenz in der Schweiz steht für Zeltner weit oben auf der Prioritätenliste, und auch darüber hinaus will er mit Akquisitionen wachsen. KBL ist unter anderem in Deutschland und England mit eigenen Marken präsent.

Bei seiner Wachstumsstrategie hat der Schweizer finanzstarke Partner im Rücken: Die KBL gehört mehrheitlich der Familie Al Thani, die den Golfstaat Katar beherrscht. 

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