3. Lauwarmes Asien

Ein Gewinnanstieg in der von Helman Sitohang geführten Region täuscht über eine unbequeme Wahrheit hinweg: Die CS musste im vierten Quartal Rückzüge von wohlhabenden Kunden aus dem chinesischen Festland hinnehmen. 

Für einen ausländischen Vermögensverwalter, der trotz Thiams erklärter Vorliebe für China etwas spät ins Land eintaucht, ist dies beunruhigend. In anderen Ländern der Region wurden im Private Banking höhere Erträge erzielt, während die dortige Investmentbank gerade erst die Gewinnschwelle erreicht hat.

4. Der Handel – das strahlende Sorgenkind

Die Division Global Markets, der Handel, war das politische Zentrum der «alten» CS und von Anfang an das Sorgenkind von CEO Thiam: Angetreten, um das risikoreiche und kapitalintensive Trading zurückzufahren und die Vermögensverwaltung zu forcieren, musste der Ivorer gleich zu Anfang Milliardenabschreiber hinnehmen. Trotz massivem Abbau von Risiken und Leverage verharrte die «zurechtgestutzte» Sparte aber in tiefer Gewinnkraft.

Da entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass das Sorgenkind 2019 zu glänzen vermochte. Die Erträge aus Handelsaktivitäten über die ganze Bank legten um 179 Prozent zu; der Vorsteuergewinn von Global Markets versechsfachte sich auf 960 Millionen Dollar. Thiams Nachfolger Gottstein – ein Investmentbanker – wird sich überlegen, ob er dem Handel nicht mehr Spielraum lässt.

5. Schweizer Perle

Hatte Thiam in seiner vierjährigen Amtszeit zahlreiche Spartenziele kassieren müssen. Doch bei der Schweizer Universalbank (SUB) blieb er hart. Dass der scheidende CEO das Schweizer Geschäft 2017 dann doch nicht an die Börse brachte, hat sich zumindest für den Konzern auch letztes Jahr wieder ausgezahlt: Im gesättigten Heimmarkt stieg der Vorsteuergewinn um 8 Prozent auf 2,3 Milliarden Franken, während die Kosten noch leicht sanken.

Das Schweiz-Business bleibt damit die Perle im Gefüge der CS – eine, die Thiam in seiner Amtszeit kaum aufglänzen musste und die nun dem Ex-Schweiz-Chef Gottstein den Weg an die Konzernspitze geleuchtet hat.

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