Neun steile Thesen, wie die Neos am Thron der Banken sägen

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4. Neobanken sammeln einfacher Kunden

Wie der Bundesrat in seiner Pressekonferenz vom Montagabend bestätigt hat, hält die Coronavirus-Pandemie die Schweiz zurzeit fest im Griff. Während vielen Banken dadurch noch mehr Erträge weg brechen, setzt die Kundschaft vermehrt auf digitale Lösungen, um einerseits dem Bargeld und andererseits auch dem menschlichen Kontakt des Kundenberaters auszuweichen.

Neobanken trumpfen da mit ihrer agilen, in der Regel ausschliesslich digitalen Lösung auf, während traditionelle Banken erst in die Digitalisierung investieren müssen, um da mithalten zu können. Diesen Rückstand werden die Banken teuer bezahlen.

5. Grossbanken holen zum Gegenschlag aus

Die Credit Suisse kommt mit ihrer Direct Bank voraussichtlich dieses Jahr und zielt mit ihrem Gegenangriff voll auf die Neobanken, die Grossbank dürfte sich in dieser Hinsicht auch Gratisangebote überlegen. Auch die andere Grossbank, die UBS, dürfte in Bälde etwas in dieser Art aus dem Hut zaubern, auch wenn man sich dort derzeit noch zugeknöpft gibt.

Grossbanken haben in der Schweiz den Vorteil, dass sie jeweils bereits über 1 bis 2 Millionen Kunden oder zumindest Kontakte verfügen. Das heisst, die Kosten für die Kundenakquise sind für sie deutlich günstiger als für einen Challenger wie Neon oder nun auch Yapeal.

6. Flucht in andere Geschäftsmodelle

Durch den unter Punkt 1 beschriebenen Gebührenzerfall werden die traditionellen Banken ihr Geschäftsmodell überdenken müssen. Laut Bankenbarometer gehen 83 Prozent aller Schweizer Banken davon aus, dass sie in Zukunft neue Ertragsquellen benötigen, während bei den Kantonal- und Regionalbanken nur 4 und 5 Prozent glauben, dass ihr bisheriges Geschäftsmodell zukunftssicher ist.

Während die Banken versuchen werden, ihren Kunden neue Angebote wie Finanzplanungen, Financial-Literacy-Kurse oder vielleicht auch bald Versicherungen anzubieten, werden sie auf der Verkaufsseite die Sparschrauben weiter anziehen müssen. Heisst: Die digitalen Kanäle, die die Kunden ja auch verlangen, werden in Zukunft massiv ausgebaut. Und Banken führen Lenkungsabgaben ein: Physische Schalterangebote werden noch teurer als bisher.