Die Credit Suisse lieferte im ersten Quartal einen enormen Gewinnsprung, getrieben von den volatilen Märkten angesichts der Coronavirus-Pandemie und anderen Sondereffekten. Allerdings stellt sich die Bank auf schwierige Zeiten ein. 

Die Credit Suisse (CS) verbuchte in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres einen Gewinn von 1,3 Milliarden Franken. Das entspricht einem Anstieg um 75 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Damals blieben der Bank unter dem Strich 749 Millionen Franken.

Im Durchschnitt erwarteten die Analysten einen Reingewinn von 997 Millionen Franken, die CS schlug sich also angesichts der durch die Coronavirus-Pandemie ausgelösten Marktturbulenzen noch besser als erhofft. Im Resultat enthalten sind Rückstellungen für Kreditrisiken von 568 Millionen Franken, was mehr als das Siebenfache der letztjährigen Zahl ist.

Höhere Kreditrisiken

«Das erste Quartal unter meiner Leitung als CEO der Gruppe war durch ein sehr schwieriges Umfeld
mit einschneidenden Auswirkungen infolge der COVID-19-Pandemie geprägt», sagte CS-Chef Thomas Gottstein gemäss der Mitteilung. «Obwohl wir eine in bedeutendem Umfang gebildete Reserve von über 1 Milliarde Franken absorbierten, erzielten wir ein solides Ergebnis.»

Obwohl die Kreditrisiken angesichts des Marktcrashs und der eingefrorenen Weltwirtschaft gestiegen sind, musste die Bank nur in der Division Investment Banking & Capital Markets einen Rückgang hinnehmen, dort fehlten unter dem Strich 392 Millionen Franken. Allerdings profitierte die Bank von Sondereffekten aufgrund des Verkaufs von Investlab, welche den Gewinn insgesamt um 268 Millionen Franken steigerten. 

Schwieriger Ausblick

Ohne diese Sondereinnahmen wäre im International Wealth Management der Vorsteuergewinn gesunken. Namentlich im Asset Management, wo die CS vielen Fonds mit eigenem Geld Startkapital gibt, hätte ohne den Investlab-Verkauf ein Verlust resultiert. 

In ihrem Ausblick weist die Grossbank darauf hin, dass die Aussichten derzeit schwierig zu beurteilen seien. «In den kommenden Quartalen könnte es nötig sein, weitere Reserven zu bilden und Wertberichtigungen vorzunehmen, insbesondere im Corporate-Banking-Geschäft und bei sonstigen Darlehen ausserhalb der Schweiz und im Hinblick auf unsere Anlagen im Asset Management», schrieb die Bank.

Folgt mehr ...

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.65%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.48%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.15%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.44%
pixel