Für die Credit Suisse wird die Beziehung zum chinesischen Milliardär Lu Zhengyao zur Hypothek. Nun versucht die Grossbank Zugriff auf das Familienvermögen des Chinesen zu erlangen.

So kann sich eine Beziehung verändern: Erst war zwischen der Schweizer Grossbank Credit Suisse und dem chinesischen Milliardär Lu Zhengyao alles in bester Ordnung. Die Bank hofierte den «Traumkunden» des ehemaligen CS-CEO Tidjane Thiam und Besitzer des chinesischen Starbucks-Pendants Luckin Coffee , führte ihn unzählige Male zum Essen aus, alles in bester Ordnung.

Auch wenn sich das Private Banking wie auch die Investmentbank der Grossbank eine goldene Nase an ihm verdienen wollten, einen Grossteil seines Vermögens ist Zhengyao nun wieder los. Dies, nachdem seine Firma zugeben musste, dass sie die Bücher gefälscht und imaginäre Umsätze in der Höhe von 310 Millionen Dollar verbucht hatte, was etwa 40 Prozent des Jahresumsatzes entspricht. Dadurch ist die Aktie des Unternehmens fast 92 Prozent abgesackt.

100 Millionen Dollar wohl weg

Und das wird für die CS zum Problem: Sie musste die Rückstellungen für absehbare Kreditausfälle massiv erhöhen, weil sie einerseits dem Milliardär persönlich, andererseits Luckin Coffee mit Aktien gedeckte Lombardkredite gewährt hat, im Falle von Lu selber rund 100 Millionen Dollar. 

Die will die Bank nun zurück, wie die amerikanische Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet. Sie hat dafür – zusammen mit anderen Kreditgebern – ein Gerichtsbeschluss beantragt, um Haode Investment zu liquidieren, welche sich im Besitz von Lu's Familien-Trust befindet und einen mit Luckin-Aktien besicherten Kredit nicht zurückbezahlen konnte.

Das Anlagevehikel von Lu hat bestritten, dass es sich in Zahlungsverzug befindet – und hat darum eine einstweilige Verfügung gegen die Credit Suisse in Hongkong beantragt, um die Bank an der Einleitung eines Liquidationsverfahrens zu hindern.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.23%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.77%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.96%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.41%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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