Der Credit Suisse und andere Banken drohen wegen eines Betrugsskandals rund um einen chinesischen Milliardär happige Kreditausfälle. Nun werden diese erstmals genauer beziffert.

Der frühere Chef der Credit Suisse (CS), Tidjane Thiam, bezeichnete den den chinesischen Unternehmer Lu Zhengyao einst als Traumkunden. Thomas Gottstein, Thiams Nachfolger an der Spitze der Grossbank, ist da wohl anderer Meinung. Dem Geldhaus drohen wegen eines Betrugsfalls bei Zhengyaos Kaffeehaus-Kette Luckin Coffee happige Kreditausfälle.

Wie die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, hatte die CS ihrem schwerreichen chinesischen Kunden rund 97 Millionen Dollar gegen Luckin-Aktien als Sicherheit geliehen. Wegen gefälschter Umsatzzahlen beim Starbuck’s-Herauforderer stürzte der Aktienkurs jedoch ab. Gründer Zhengyao konnte letzten April 518 Millionen an Lombardkrediten diverser Banken nicht mehr zurückzahlen.

Rückgriff auf Familienvermögen

Insgesamt 210 Millionen Dollar vermochten die Institute, darunter die CS, laut dem Bericht durch Aktienverkäufe selber wieder hereinholen – bleibt eine Lücke von rund 300 Millionen Dollar.

Ob und wieviel Geld die Schweizer abschreiben müssen, ist noch unklar. Weder die involvierten Banken noch ihr chinesischer Schuldner wollten gegenüber der Agentur dazu Auskunft geben.

Wie auch finews.ch berichtete, ist auch die CS inzwischen dazu übergegangen, auf Zhengyaos Familienvermögen zurückzugreifen, um sich möglichst schadlos zu halten.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.48%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.55%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.25%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.13%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel