Die Credit Suisse hat zuletzt mehrere weibliche Spitzentalente verloren. finews.ch nennt acht Frauen, die auf einflussreichem Posten verblieben sind.

Die zweitgrösste Schweizer Bank versucht zwar – genauso wie die meisten Konkurrenten – die Zahl der Frauen und Angehörigen von Minderheiten auf der Führungsebene zu erweitern. Eine Flut von prominenten Abgängen in jüngster Zeit untergräbt jedoch die Bemühungen der Credit Suisse (CS).

So verliess die langjährige Strategin Christine Schmid das Institut vergangenen Februar fürs bekannte Schweizer Fintech Additiv. Die Zuständige für Regulierungsfragen, Saumya Bhavsar, trat kürzlich zurück, und die Produkte-Digitalisiererin Kathrin Wehrli wurde in die Geschäftsleitung der Genossenschaftbanken-Gruppe Raiffeisen Schweiz berufen. Auch der Abgang von Florence Schnydrig-Moser, Chefin der CS-Kreditkartentochter Swisscard, dürfte geschmerzt haben.

Das zeigt, dass bei der CS die Luft für Frauen immer noch dünn ist, je höher sie aufsteigen. Dies, obwohl die Bank ihren Anteil an weiblichen Managing Director (MD) gegenüber der Zeit der Finanzkrise 2008 ungefähr verdoppelt hat. Allerdings: Trotz dreier Frauen in der Konzernleitung, darunter die speziell für «Diversity» zuständige Antoinette Poschung, kennt die Grossbank keine Quoten. finews.ch nennt die einflussreichsten Chefinnen in freier Reihenfolge:

1. Homa Siddiqui

Homa Siddiqui 500 CSuisse

 

Als operative Leiterin unter Lydie Hudson und davor von Lara Warner hat sich Siddiqui zu einer Schlüsselfigur im Bereich der digitalen Transformation entwickelt. Sie zeichnet sich durch Vielseitigkeit aus. In den ersten acht Jahren ihrer Tätigkeit bei der Bank war sie Leiterin der Plattform-Strategie und Governance der Privatbank. Die amerikanische Bankerin begann ihre Karriere als Beraterin, bevor sie zur US-Grossbank Morgan Stanley und 2007 zur zweitgrössten Schweizer Bank wechselte.

Insbesondere setzt sie sich lautstark für den Aufbau einer Datenkultur ein – die CS hat nach der Geldwäscherei-Sanktion im Jahr 2018 ein entsprechendes Compliance-Tool auf den Weg gebracht.

2. Andreea Grob

Andreea Grob 500

(Bild: Credit Suisse, Twitter)

Grob war eine enge Verbündete des ehemaligen Privatbank-Chefs (und jetzigen UBS-Managers) Iqbal Khan. Die gebürtige Genferin begann ihre Karriere im Devisenhandel, bevor sie 1999 ihre erste Stelle in der Vermögensverwaltung der UBS antrat. Von da an ging es für Grob steil bergauf: Nach acht Jahren bei der Schweizer Nummer eins wechselte sie zur Privatbank der Deutschen Bank, die sie zur Geschäftsführerin ernannte und ihr später die Leitung des britischen Geschäfts übertrug.

Im Jahr 2017 holte Khan sie zur CS, wo sie als stellvertretende Leiterin des Millionärs-Bereichs Strategic Client Partner wirkt und sich für Diversity-Bemühungen einsetzt.

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