Die frühere Investmentbankerin und heutige Nachhaltigkeitschefin der Credit Suisse Marisa Drew wird in den Verwaltungsrat eines Schweizer Telekom-Konzerns gewählt. Voraussetzung ist, dass das Unternehmen übernommen wird.

Marisa Drew, die Nachhaltigkeitschefin der Credit Suisse (CS), ist für die Wahl in den Verwaltungsrat des Telekom-Unternehmens Sunrise vorgeschlagen. Die Wahl soll an der ausserordentlichen Generalversammlung von Sunrise am kommenden 9. November erfolgen, wie einer Ankündigung von Sunrise zu entnehmen ist.

Drew war den grössten Teil ihrer Karriere Investmentbankerin. Bis 2017 war sie Co-Chefin der CS-Investmentbank für die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) gewesen. Während dieser Zeit hat sie sich unter anderem als Beraterin für Telekom-Unternehmen einen guten Ruf erarbeitet.

2017 zog sie der damalige CS-Chef Tidjane Thiam ab und gab Drew den Job als CEO für Impact Advisory and Finance, inzwischen ist sie Chief Sustainability Officer.

Auch ein Alt-Bundesrat

Sunrise wird derzeit vom Schweizer Konkurrenten UPC übernommen. Voraussetzung für die Aufstellung eines neuen Sunrise-Verwaltungsrates und die Wahl Drews ist, dass alle Sunrise-Aktien angedient werden. Sunrise soll anschliessend von der Börse dekotiert werden.

UPC und Sunrise werden dann beide zum US-Konzern Liberty Global gehören. Im neuen Verwaltungsrat wird neben Drew auch Alt-Bundesrat Joseph Deiss als unabhängiges Mitglied Einsitz nehmen. Ansonsten kommen die neuen Mitglieder hauptsächlich von Liberty Global, so auch CEO Mike Fries.

Ursprünglich waren die Vorzeichen umgekehrt gewesen: Sunrise hatte UPC übernehmen wollen, erhielt dafür aber nicht die nötige Unterstützung aus dem Aktionariat. In der Folge liess sich Verwaltungsratspräsident Peter Kurer nicht mehr zur Wiederwahl aufstellen. Im vergangenen August kam dann das Gegenangebot von Liberty über 6,8 Milliarden Franken.

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