Der Bundesrat hat den heutigen Blackrock-Vizepräsidenten Philipp Hildebrand für den Posten des Generalsekretärs der internationalen Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung nominiert.

Es wäre sein nächster Karrieresprung: Der Bundesrat hat an seiner Sitzung am (heutigen) Mittwoch beschlossen, Philipp Hildebrand als Kandidaten für das Amt des Generalsekretärs der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vorzuschlagen.

Er soll dort die Nachfolge des Ende Mai 2021 abtretenden aktuellen Generalsekretärs Angel Gurría übernehmen, wie einer Medienmitteilung des Bundesrats zu entnehmen ist.

Eine ausgezeichnete Möglichkeit

Er sei der ideale Kandidat für dieses Amt, so der Bundesrat, besonders dank seiner langjährigen Erfahrung in Spitzenpositionen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor in der Schweiz und auf internationaler Ebene.

Seine Kandidatur sei für die Schweiz eine ausgezeichnete Möglichkeit, die höchste Funktion in einer sehr angesehenen internationalen Organisation zu übernehmen.

Lauter hohe Ämter

Seit 2012 ist Hildebrand Vizepräsident beim US-Asset Manager Blackrock. Davor hatte er zehn Jahre für die Schweizerische Nationalbank (SNB) gearbeitet, von 2010 bis 2012 als Präsident des Direktoriums.

Im Rahmen seiner Aufgaben bei der SNB hatte er bereits zahlreiche Funktionen bei internationalen Finanzorganisationen inne: So war er insbesondere stellvertretender Vorsitzender des Financial Stability Board im Jahr 2011, Verwaltungsratsmitglied der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), Gouverneur beim IWF und Vorsitzender der OECD-Arbeitsgruppe Nr. 3 des Committee on International Payments Balance (WP3).

Hildebrand-Affäre

Bei der SNB trat er im Nachgang der sogenannten Hildebrand-Affäre 2012 zurück. Ihm wurde damals als SNB-Präsident respektive seiner damaligen Gattin Insiderhandel mit Devisen unterstellt. 

Er selber gab an, seine (damalige) Frau habe einige Transaktionen ohne sein Wissen getätigt. Der Makel blieb, weswegen sich Hildebrand zum Rücktritt gezwungen sah, um die Glaubwürdigkeit der SNB zu schützen.

Unterstützung von Blackrock

Sein neuer Arbeitgeber unterstützt die Kandidatur: «Blackrock schätzt und unterstützt Philipp Hildebrands Einsatz für die Schweiz und seine Bereitschaft, seinem Heimatland als Kandidat für das Amt des Generalsekretärs der OECD zur Verfügung zu stehen», sagte ein Sprecher von Blackrock der Schweizer Nachrichtenagentur «SDA».

Zeitweilig wurde Hildebrand auch als nächster Präsident der Credit Suisse und somit als Nachfolger von Urs Rohner gehandelt. In Bankenkreisen stiess dieses Gerücht allerdings auf wenig Plausibilität. Nun dürfte es vom Tisch sein.

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