Das von Facebook finanzierte Zahlungsnetzwerk wirbt der Credit Suisse eine weitere Top-Bankerin ab. Sie arbeitete einst auch für die UBS.

Die in Genf ansässige Libra-Stiftung hat Saumya Bhavsar zu ihrem General Counsel ernannt, wie die Stiftung in einer Medienmitteilung am Donnerstag bekannt gab. Bhavsar war zuletzt Leiterin für regulatorische Belange bei der Credit Suisse gewesen, wo sie bis zu ihrem Ausscheiden im Februar 2020 direkt an CEO Tidjane Thiam berichtete. Die Nachrichtenagentur «Bloomberg» hat zuerst über diese Personalie berichtet.

Bhavsar ist nach Sterling Daines im vergangenen Juni die zweite Top-Bankerin, die von der Credit Suisse kommt. Sie ist eine Regulierungsveteranin, die ihre Karriere beim US-Finanzministerium begann, bevor sie 2005 zur UBS stiess, wo sie bis 2017 unter anderem die rechtliche und regulatorische Führung bei wichtigen strategischen Initiativen übernahm.

Ausserdem leitete sie die Gespräche mit den US-Behörden über die grenzüberschreitende Steuerregelung der Schweizer Bank und die Umsetzung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen.

Libra gegen die Zentralbanken

Libra könnte bis zum Jahresende ein zugelassenes Zahlungssystem einführen. Die Stiftung hat kürzlich ihre anfänglichen Ambitionen für eine globale Kryptowährung drastisch zurückgeschraubt, nachdem Widerstand der Regulierungsbehörden und der Industrie laut geworden war. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund, dass die Zentralbanken, darunter die Schweizerische Nationalbank, eigene digitale Währungsprojekte erforschen.

Das von David Marcus, einem Facebook-Veteranen, geleitete und in Genf ansässige Projekt hat sich in den vergangenen Monaten ordentlich im traditionellen Bankwesen bedient: Stuart Levey, ein Veteran der britischen Bank HSBC, wurde als CEO und der ehemalige US-Staatsanwalt Steve Bunnell als Chief Legal Officer eingesetzt. 

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