Die Schweizer Grossbank vermittelt ihre Private-Banking-Kunden in Österreich an die Konkurrenz. Zum Zug kommt wiederum ein Liechtensteiner Institut.

Die Credit Suisse (CS) hat mit der österreichische Tochter der Liechtensteinische Landesbank (LLB) eine Vereinbarung zur Vermittlung von Private-Banking-Kunden unterzeichnet. Dies teilten das Liechtensteiner Institut und die Schweizer Grossbank am Mittwoch separat mit.

Der auf diese Weise überwiesene Kundenstamm setzt sich primär aus wohlhabenden österreichischen Privatkunden der Zweigniederlassung Österreich der Credit Suisse (Luxembourg) zusammen, wie es weiter hiess. Der Preis für die Vermittlung bleibt geheim. Die CS zieht sich jedoch nicht ganz zurück: Österreichsiche Superreiche (UHNW) will sie künftig dirket von Luxemburg aus betreuen.

1 Milliarde Euro Potenzial

Die Transaktion erfolgt in Form eines so genannten Referral-Deals: Die CS hat sich entschieden, ihren österreichischen Kunden aus dem High-Net-Worth-Segment die LLB Österreich als zukünftige Bankpartnerin zu empfehlen. Die Vermittlungspotenzial beläuft sich auf etwa 1 Milliarde Euro an verwalteten Kundenvermögen.

Damit folgt die CS der Spur der grösseren Schweizer Konkurrentin UBS: Diese hatte vergangenen September den Verkauf ihres österreichischen Private Banking an die dortige Tochter der Fürstenbank LGT angekündigt.

Zweiter Coup in drei Jahren

Die Vereinbarung mit der Schweizer Grossbank steht im Zeichen der Wachstumsambitionen der LLB Österreich, wie die Liechtensteiner weiter mitteilten. Das Institut will im Nachbarland nun auch die Kundenbetreuungs-Teams weiter ausbauen.

Nach eigenen Angaben betreut die LLB in Österreich Vermögen von 25 Milliarden Euro und beschäftigt rund 240 Mitarbeitende. Nach der Akquisition der Semper Constantia Privatbank vor drei Jahren unternimmt die Bank dort mit der CS-Klientel nun einen weiteren Wachstumssprung.

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