UBS-Präsident Axel Weber erklärt, was beim Archegos-Debakel schief gegangen ist – und was nun anders wird bei der Grossbank.

Es tue ihm «sehr leid»: gegenüber dem TV-Sender «Bloomberg-TV» hat sich nun auch Verwaltungsratspräsident Axel Weber für die Verluste der UBS mit Archegos entschuldigt. Dies, nachdem Bankchef Ralph Hamers vergangenen April erklärt hatte, man sei «tief enttäuscht» und nehme dies «sehr ernst».

Kein Einzeltäter

Auf Krediten an die New Yorker Finanzfirma hat die UBS im vergangenen März Verluste von 774 Millionen Dollar erlitten. Dies gegenüber insgesamt 10 Milliarden Dollar, welche diverse Banken mit Archegos in den Sand setzten. Fürs zweite Quartal warnte die Grossbank bereits vor weiteren 87 Millionen Dollar Verlust; eine interne Untersuchung befasst sich mit den Vorfällen beim Institut.

Das Resultat der Ermittlungen liegt noch nicht vor. Dennoch glaubt Weber, dass verschiedene Faktoren zum Debakel bei der Grossbank beigetragen haben. «Es gibt keinen spezifischen Fehler, auf den man mit dem Finger zeigen könnte», so der höchste UBS-Banker. Auch lasse sich die Schuld nicht einer einzelnen Person zuweisen.

Durchgreifen bei Kunden

Weber zufolge war aber bei Archegos die fürs Banking gefährliche Mischung aus hohem Kredithebel und grosser Konzentration auf einen einzigen Kunden vorhanden – gepaart mit mangelnder Transparenz, weil Firmen wie Archegos in den USA vieles für sich behalten dürfen.

Wenn die Aufsicht daran nichts ändere, werde die UBS dies künftig tun, kündete der Präsident nun an. «Wenn die Kunden uns nicht Auskunft geben wollen, werden wir ihnen nicht den gleichen Leverage anbieten können.»

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