Bei der Credit Suisse werden die Karten im Top-Management nochmals neu gemischt. Der interimistische Compliance-Chef Thomas Grotzer wird ersetzt. Auf die Personalchefin Antoinette Poschung folgt die erst kürzlich angetretene Kommunikationschefin.
Antonio Horta-Osorio nimmt in der Geschäftsleitung der Credit Suisse (CS) Veränderungen vor: Der interimistische Compliance-Chef Thomas Grotzer wird durch Rafael Lopez Lorenzo ersetzt, der bislang interner Audit-Chef war. Ausserdem geht Personalchefin Antoinette Poschung im kommenden Januar in Pension und wird durch Christine Graeff ersetzt, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
Verwaltungsratspräsident Horta-Osorio und CEO Thomas Gottstein sagten gemäss Mitteilung, die beiden Ernennungen würden Talent und Erfahrung innerhalb der CS reflektieren. Lopez Lorenzo (Bild unten) ist ursprünglich Investmentbanker und arbeitete für J.P. Morgan in New York und in São Paulo, bevor er 2015 zur CS und zum Audit-Team stiess.
Wichtig bei der Aufarbeitung
Er habe eine wichtige Rolle in der bisherigen Aufarbeitung der «jüngsten Vorfälle« gespielt. Damit meint die CS ihren katastrophalen Verlust von über 5 Milliarden Franken mit dem Kunden Archegos Capital in der Investmentbank sowie die erzwungene Schliessung ihrer Supply-Chain-Finance-Fonds im Zusammenhang mit der Pleite des Financiers Greensill Capital.
Lopes Lorenzo verfüge über Führungsqualitäten, Erfahrung sowie ein tiefes Verständnis über die Prozesse innerhalb der Bank sowie die Herausforderungen im Risikomanagement. Dies werde für seine künftige Aufgabe als Compliance-Chef von grosser Wichtigkeit sein.
Sabbatical für Thomas Grotzer
Nach den beiden Debakeln mit Greensill und Archegos Capital hatte die bisherige Risiko- und Compliance-Chefin Lara Warner den Hut nehmen müssen. Grotzer, der zuvor General Counsel der CS Schweiz war, sprang als Compliance-Chef ein, und Joachim Oechslin übernahm kurzfristig wieder seine frühere Rolle als Risikochef.
Ende vergangenen Juli holte die CS dann David Wildermuth von Goldman Sachs als neuen, festen Risikochef. Wildermuth wird spätestens im kommenden Februar bei der CS in die Geschäftsleitung eintreten.
Grotzer, so war in Erfahrung zu bringen, wird nun ein Sabbatical machen und plant dann, zur CS zurückzukehren. Seine frühere Position des General Counsel in der Schweiz-Einheit ist inzwischen durch Renato Costatini besetzt.
Aufstieg in die Geschäftsleitung
HR-Chefin Antoinette Poschung, sie gehört seit drei Jahren in der CS-Geschäftsleitung an, erreicht Anfang 2022 ihr Pensionsalter. Ihre Nachfolgerin Graeff war Anfang dieses Jahres als Kommunikationschefin und stellvertretende Personalchefin zur CS gestossen. Nun steigt sie in die Geschäftsleitung der CS auf. Die Bank muss die Leitung der Kommunikation erneut neu besetzen.
Graeff (Bild) war vor der CS während acht Jahren Kommunikationschefin der Europäischen Zentralbank gewesen. Davor hatte sie das Deutschland-Geschäft der Kommunikationsfirma Brunswick aufgebaut. Ihre Karriere startete Graeff als Investmentbankerin bei Kleinwort Benson in London.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.7%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.58%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.15%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.04%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.53%
